Samstag, 2. April 2016

Humane Papillomviren (HPV)


Die Abkürzung HPV steht für Humane Papillom-Viren, von denen es über 100 verschiedene Typen gibt, die in 2 verschiedene Gruppen unterteilt werden.

Die Gruppe der Niedrig-Risiko-HPV-Typen – sie verursachen in der Regel Genitalwarzen, sogenannte Feigwarzen aber keinen oder nur selten Krebs.

Die Gruppe der Hoch-Risiko-HPV-Typen – sie können Veränderungen am Gebärmutterhals hervorrufen und sich über Vorstufen zu einem Krebs entwickeln.

Die Mehrheit (ca. 70%) der Gebärmutterhalskrebsfälle wird durch die HPV-Typen 16 oder 18 verursacht. Auch die Typen 31, 33 und 45 sind häufige Krebsauslöser.

Im Laufe des Lebens infizieren sich ca. 80% der Frauen mit HPV. Meist kann sich der Körper selbst erfolgreich gegen das Virus wehren.

In Deutschland erkranken jährlich ca. 5000 – 7000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs und ca. 1700 – 2000 Frauen versterben daran.

Diese Krebsform steht in Deutschland an dritter Stelle aller Krebserkrankungen bei Frauen unter 60 Jahren.

HPV wird sexuell übertragen.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Die HPV-Infektion ist in der Regel symptomlos.

Schmerzen im Unterleib bemerken die meisten Patientinnen erst dann wenn bereits ein Gebärmutterhalskrebs entstanden ist.
Die Vorstufen und Gewebeveränderungen kann ein Gynäkologe im Rahmen der halbjährlichen Krebsvorsorgeuntersuchungen bereits sehr viel früher erkennen.

Eine Heilung ist zu 100% möglich, solange der Tumor die Gewebegrenzen noch nicht überschritten hat.
Je weiter fortgeschritten die Krebserkrankung ist, je schneller breiten sich die Tumorzellen aus und können auch das Lymphsystem oder Organe befallen.

Wie kann HPV behandelt werden?

Je nach Stadium der Gewebeveränderungen, welche durch die HPV-Infektion ausgelöst sind gibt es unterschiedliche Behandlungsansätze.

Werden fortgeschrittene Krebsvorstufen oder gar Krebs erkannt kann eine Operation, bei der entweder Teile des Gebärmutterhalses (Konisation) oder die Gebärmutter selbst (Hysterektomie) entfernt werden.

Im Fall einer Beteiligung des Lymphsystems oder der Organe kann eine Chemotherapie oder Bestrahlung nötig sein.

Es ist also sehr wichtig, regelmäßig (am besten halbjährlich) zur Krebsvorsorgeuntersuchung zu gehen um etwaige Gewebeveränderungen schon im frühesten Stadium zu erkennen und zu behandeln. So besteht am ehesten die Möglichkeit ein Fortschreiten einer Gewebeveränderung zu verhindern.
HPV wird sexuell übertragen, daher sollte beim Geschlechtsverkehr auf den entsprechenden Schutz geachtet werden.


Schutz bietet ebenfalls eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Die Impfung wird für Mädchen im Alter von 9-17 Jahren empfohlen.

von 9 - 13 Jahren

1. Impfung – 6 Monate Abstand – 2. Impfung

von 13 – 17 Jahren

1. Impfung – 8 Wochen Abstand – 2. Impfung – 6 Monate Abstand – 3. Impfung

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Eine Auffrischimpfung ist derzeit nicht notwendig.