Freitag, 22. Juli 2016

Borelliose


Die Borreliose ist die häufigste, von Zecken übertragene Erkrankung in Deutschland, die von einem spiralförmigen Bakterium (Borrelia burgdorferi) ausgelöst wird. Nach heutigem Wissensstand kann ein Mensch sich nur durch einen Zeckenbiss mit Borreliose infizieren.
Willy Burgdorfer entdeckte 1982, dass diese Bakterium im Darm der Zecke lebt.

Überall dort, wo Zecken eben kommt auch Borreliose vor und es sind verschiedene Zeckenarten als Überträger bekannt.
Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist hier in Europa der wichtigste Überträger.
Der Erreger ist je nach Region unterschiedlich verbreitet. So tragen zwischen 5% und über 35% der Zecken diesen in sich.
Im Schnitt liegt die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung bei 1,5% - 6%.

In Deutschland erkranken jährlich schätzungsweise zehntausende Patienten an Borreliose.

Mit Borreliose infizierte Patienten sind nicht ansteckend, denn es dauert eine gewisse Zeit, bis die Borellien aus dem Mitteldarm der Zecke in das menschliche Blut gelangen. Man geht davon aus, dass die Übertragung erst nach vielen Stunden des Saugaktes beginnt.

Das bedeutet, je schneller eine Zecke entfernt wird, umso geringer ist das Risiko an Borelliose zu erkranken.

Welche Symptome treten bei einer Borreliose auf?

Die Symptome einer Borelliose können vielfältig sein und treten zum Teil auch bei anderen Erkrankungen auf. Das macht die Diagnostik recht schwierig.

Ein markantes Symptom ist die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans).
Diese Hautveränderung ist ringfömig und tritt Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich im Bereich der Bissstelle auf. Sie tritt aber nicht bei allen Borreliose-Patienten ein.

Foto: www.Science-Art.com

Im Frühstadium sind auch Abgeschlagenheit, Fieber oder Kopfschmerzen zu beobachten.
Später können verschiedene Anzeichen wie starke Schmerzen, Herzprobleme oder gar eine Hirnhautentzündung auftreten.
Relativ oft tritt auch eine Gesichtslähmung auf.

Im chronischen Spätstadium leiden die Patienten oft unter Gelenkentzündungen.

Mit Borreliose kann sich ein Mensch mehrmals infizieren und er kann sogar mehrere Borelliosen verschiedener Stadien gleichzeitig haben.
Derzeit gibt es noch keine Impfung gegen die Erkrankung.

Nicht jeder, der durch einen Zeckenbiss mit Borrelien in Kontakt kommt, erkrankt auch tatsächlich an Borreliose.
Meist gelingt es dem Körper sich gegen die Bakterien zu wehren und die Infektion heilt beschwerde- und folgenlos aus.
Es ist also nicht ungewöhnlich, dass bis zu 25% aller gesunden Menschen Borellien-Antikörper im Blut tragen ohne jemals an einer Borreliose erkrankt gewesen zu sein.
Nur 0,5% - 1% der Patienten, die von einer Zecke gestochen werden erkranken danach auch an einer Borelliose.

Wie wird eine Borreliose behandelt?

Diese bakterielle Erkrankung lässt sich vor allem im Frühstadium gut mit Antibiotika behandeln.

Bei chronischen oder später auftretenden Symptomen sind häufig Antibiotikagaben durch mehrwöchige Infusionen nötig.

Eine prophylaktische Gabe von Antibiotika nach einem Zeckenbiss ist nicht empfehlenswert.

Ist eine Blutuntersuchung ratsam?

Eine Blutuntersuchung auf Borrelien-Antikörper zeigt nur an, dass der Patient schon irgendwann einmal mit dem Bakterium in Berührung kam, nicht aber dass er auch an einer Borelliose erkrankt ist.

Umgekehrt ist auch nicht sinnvoll die Zecke, welche den Patienten gestochen hat im Labor einer Untersuchung zu unterziehen.
Selbst wenn eine Untersuchung ergeben würde, dass das Tier Krankheitserreger in sich getragen hat, heißt das noch nicht, dass diese auch an den Patienten weitergegeben wurden.

Kann ich etwas zur Vorbeugung tun?

Ja, dazu beachtet einfach die folgenden Regeln:

nicht in hohem Gras oder Unterholz aufhalten
immer auf den befestigten Wegen im Wald bleiben
lange Grashalme auf nicht gemähten Wiesen, am Wegesrand oder Flußufer meiden

tragt helle geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln, langen Hosen und Socken über den Hosenbeinen, auch Gummistiefel sind prima

verwendet insektenabweisende Mittel (gibt’s in der Apotheke)

nach Eurem Besuch in der Natur sucht den gesamten Körper (auch den behaarten Kopf, Haaransatz und den Nacken) gründlich nach Zecken ab





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