Freitag, 22. Juli 2016

FSME - Frühsommer-Meningoenzephalitis

Die Viruserkrankung FSME wird von Zecken auf den Menschen übertragen. Das Virus greift dabei das Gehirn, die Hirnhaut oder das Rückenmark an. Es treten meist Dauerschäden in Form von Lähmungen, die in seltenen Fällen auch zum Tod führen können auf. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch findet nicht statt. In selten Fällen kann eine Infektion durch den Genuss von Rohmilch infizierter Tiere erfolgen.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Die FSME verläuft bei Kindern leichter als bei älteren Jugendlichen oder Erwachsenen.

Zunächst treten ca. 3-14 Tage nach dem Zeckenstich grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Erbrechen oder Schwindel auf.
Meist bilden sich die Symptome nach 2-4 Tagen wieder zurück und für die meisten Patienten ist die Erkrankung damit überstanden. Meist heilt die FSME folgenlos aus.

Bei einem geringen Prozentsatz der Infizierten tritt nach ca. 1 Woche die zweite Krankheitsphase auf. Sie geht mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Erbrechen einher. Bei einer Beteiligung von Gehirn, Hirnhaut oder dem Rückenmark können schwere Krankheitsverläufe mit Bewegungsstörungen, Bewusstseinseintrübungen und Muskellähmungen bis hin zum Koma auftreten.
Bei etwa 25% der erkrankten Kinder kann die Erkrankung einen schweren Verlauf nehmen, die bei 2%-3% Langzeitschäden an den Nerven oder am Gehirn hinterlässt.
Bei Jugendlichen und Erwachsenen steigt das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf auf 30%-40%.

Etwa 10% der Patienten leiden an Dauerschäden wie psychischen Veränderungen oder Lähmungen.

Bei circa 1%-2% der Patienten nimmt die Erkrankung einen tödlichen Verlauf.

Eine ursächliche Behandlung gegen die FSME gibt es nicht. Es können nur die Krankheitszeichen, wie z. B. das Fieber, behandelt werden.

Wie kann FSME behandelt werden?

Eine medikamentöse Behandlung der FSME gibt es nicht. Es können lediglich die Symptome wie Fieber oder Schmerzen behandelt werden.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung:

1. Dosis – 4 Wochen – 2. Dosis – 5-12 Monate – 3. Dosis

Schnellimpfschema:

1. Dosis – 7 Tage – 2. Dosis – 7 Tage – 3. Dosis – 12-18 Monate - 4. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen den Mindestabstand auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Auffrischimpfung:

bis 50 Jahre alle 5 Jahre
ab 50 Jahre alle 3 Jahre

Borelliose


Die Borreliose ist die häufigste, von Zecken übertragene Erkrankung in Deutschland, die von einem spiralförmigen Bakterium (Borrelia burgdorferi) ausgelöst wird. Nach heutigem Wissensstand kann ein Mensch sich nur durch einen Zeckenbiss mit Borreliose infizieren.
Willy Burgdorfer entdeckte 1982, dass diese Bakterium im Darm der Zecke lebt.

Überall dort, wo Zecken eben kommt auch Borreliose vor und es sind verschiedene Zeckenarten als Überträger bekannt.
Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist hier in Europa der wichtigste Überträger.
Der Erreger ist je nach Region unterschiedlich verbreitet. So tragen zwischen 5% und über 35% der Zecken diesen in sich.
Im Schnitt liegt die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung bei 1,5% - 6%.

In Deutschland erkranken jährlich schätzungsweise zehntausende Patienten an Borreliose.

Mit Borreliose infizierte Patienten sind nicht ansteckend, denn es dauert eine gewisse Zeit, bis die Borellien aus dem Mitteldarm der Zecke in das menschliche Blut gelangen. Man geht davon aus, dass die Übertragung erst nach vielen Stunden des Saugaktes beginnt.

Das bedeutet, je schneller eine Zecke entfernt wird, umso geringer ist das Risiko an Borelliose zu erkranken.

Welche Symptome treten bei einer Borreliose auf?

Die Symptome einer Borelliose können vielfältig sein und treten zum Teil auch bei anderen Erkrankungen auf. Das macht die Diagnostik recht schwierig.

Ein markantes Symptom ist die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans).
Diese Hautveränderung ist ringfömig und tritt Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich im Bereich der Bissstelle auf. Sie tritt aber nicht bei allen Borreliose-Patienten ein.

Foto: www.Science-Art.com

Im Frühstadium sind auch Abgeschlagenheit, Fieber oder Kopfschmerzen zu beobachten.
Später können verschiedene Anzeichen wie starke Schmerzen, Herzprobleme oder gar eine Hirnhautentzündung auftreten.
Relativ oft tritt auch eine Gesichtslähmung auf.

Im chronischen Spätstadium leiden die Patienten oft unter Gelenkentzündungen.

Mit Borreliose kann sich ein Mensch mehrmals infizieren und er kann sogar mehrere Borelliosen verschiedener Stadien gleichzeitig haben.
Derzeit gibt es noch keine Impfung gegen die Erkrankung.

Nicht jeder, der durch einen Zeckenbiss mit Borrelien in Kontakt kommt, erkrankt auch tatsächlich an Borreliose.
Meist gelingt es dem Körper sich gegen die Bakterien zu wehren und die Infektion heilt beschwerde- und folgenlos aus.
Es ist also nicht ungewöhnlich, dass bis zu 25% aller gesunden Menschen Borellien-Antikörper im Blut tragen ohne jemals an einer Borreliose erkrankt gewesen zu sein.
Nur 0,5% - 1% der Patienten, die von einer Zecke gestochen werden erkranken danach auch an einer Borelliose.

Wie wird eine Borreliose behandelt?

Diese bakterielle Erkrankung lässt sich vor allem im Frühstadium gut mit Antibiotika behandeln.

Bei chronischen oder später auftretenden Symptomen sind häufig Antibiotikagaben durch mehrwöchige Infusionen nötig.

Eine prophylaktische Gabe von Antibiotika nach einem Zeckenbiss ist nicht empfehlenswert.

Ist eine Blutuntersuchung ratsam?

Eine Blutuntersuchung auf Borrelien-Antikörper zeigt nur an, dass der Patient schon irgendwann einmal mit dem Bakterium in Berührung kam, nicht aber dass er auch an einer Borelliose erkrankt ist.

Umgekehrt ist auch nicht sinnvoll die Zecke, welche den Patienten gestochen hat im Labor einer Untersuchung zu unterziehen.
Selbst wenn eine Untersuchung ergeben würde, dass das Tier Krankheitserreger in sich getragen hat, heißt das noch nicht, dass diese auch an den Patienten weitergegeben wurden.

Kann ich etwas zur Vorbeugung tun?

Ja, dazu beachtet einfach die folgenden Regeln:

nicht in hohem Gras oder Unterholz aufhalten
immer auf den befestigten Wegen im Wald bleiben
lange Grashalme auf nicht gemähten Wiesen, am Wegesrand oder Flußufer meiden

tragt helle geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln, langen Hosen und Socken über den Hosenbeinen, auch Gummistiefel sind prima

verwendet insektenabweisende Mittel (gibt’s in der Apotheke)

nach Eurem Besuch in der Natur sucht den gesamten Körper (auch den behaarten Kopf, Haaransatz und den Nacken) gründlich nach Zecken ab





Zeckenbiss

Aktuell sind die kleinen Spinnentiere fleißig unterwegs. Auch wir haben in diesem Jahr schon diverse Zecken an uns selbst entfernt.

Zunächst aber einige wichtige Informationen über die Krabbelgeister.

Foto: www.deaf-bw.de

Biologisch gesehen sind Zecken Spinnentiere, was an den 8 Beinen der erwachsenen Tiere gut zu erkennen ist. Um ganz genau zu sein, die Zecke gehört der Gruppe der Milben an.
Sie ist durch ihren Körperbau und ihr Verhalten hervorragend an ihre Umwelt angepasst. Zum Überleben benötigt der Parasit andere Lebewesen, von deren Blut er sich ernährt.

Am weitesten ist in Deutschland der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) verbreitet. Dieser gehört zur Familie der Schildzecken. Auch ein harmloser Zeckenstich kann für den Menschen gefährlich werden, wenn das Tier mit Krankheitserregern infiziert ist.
Die Erreger werden aus den Speicheldrüsen oder dem Darm der Zecke über den Stechapparat in den Körper des Blutwirts übertragen.

Die Zecke hat einen hochentwickelten Stechapparat mit scherenartigen Mundwerkzeugen (Cheliceren), an denen zahlreiche Widerhaken symmetrisch angeordnet sind. Damit hält sich der Parasit an seinem Wirt fest. Zeckenarten, die einen kürzeren Stechapparat haben produzieren nach dem Stich eine Art Klebstoff und verkleben sich so mit dem Wirt.
Das Spinnentier reißt die Haut des Wirts auf und gräbt mit dem Mundwerkzeug eine Grube in das Gewebe, so dass sich die Einstichstelle mit Blut füllt, welches das Tier immer wieder absaugt.

Das Blut wird ohne Umwege direkt in den Darm der Zecke gesaugt, so dass das Eigengewicht um ein Vielfaches (bis zu 200-mal) ansteigen kann.
Im Extremfall kann das Tier bis zu 15 Tage an seinem Wirt trinken.

Mit einer Blutmahlzeit kann eine Zecke bis zu zehn Jahre (unter Testbedingungen im Labor) ohne weitere Nahrung auskommen.
Der hier verbreitete Holzbock lebt im Durchschnitt 3-5 Jahre.

Zecken können verschiedene Erkrankungen verbreiten.

Die am häufigsten übertragene Krankheit ist die Borreliose.

Folgende Krankheiten können ebenfalls von Zecken übertragen werden:

Frühsommermeningitis (FSME), Babesiose, Ehrlichiose, Rickettsiose (Fleckfieber), Krim-Kongo-Fieber

Sehr selten werden die folgenden Krankheiten übertragen:

Colorado-Zeckenfieber, Heartwater, Indische Waldkrankheit, Q-Fieber, Rocky-Mountain-Fleckfieber, Tularämie oder Zecken-Rückfallfieber

Was ist zu tun, wenn man eine Zecke am Körper entdeckt?



Zunächst Ruhe bewahren!

Zecken geben ihre Krankheitserreger nicht sofort beim Stechen ab. Meist werden die Erreger erst nach einigen Stunden „erbrochen“.

Zuerst wird um die Zecke ein Kreis auf der Haut gemalt.
Das ist wichtig, da die Einstichstelle nach dem Entfernen des Parasiten für 2 Wochen täglich kontrolliert werden sollte.
Häufig ist eine kleine Rötung zu sehen, nachdem das Tier entfernt wurde.
Heilt die Einstichstelle gut ab ist davon auszugehen, dass keine Krankheitserreger übertragen wurden.
Bilden sich an der Einstichstelle aber Schmerzen, Schwellungen, Rötungen (die innen heller und außen dunkler sind) oder Überwärmung ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen. In diesem Fall können von der Zecke Krankheitserreger übertragen worden sein, die einer antibiotischen Therapie bedürfen.

Wie entferne ich eine Zecke?

Es gibt verschiedene Hilfsmittel, um eine Zecke zu entfernen – Zeckenzange, Pinzette, Zeckenkarte oder Zeckenlasso.

Ich empfehle am liebsten eine Pinzette, die entweder vorn gerade oder abgerundet ist. Damit greift ihr das Tier so nah wie möglich an der Hautoberfläche der Einstichstelle und zieht es dann vorsichtig gerade heraus. Oftmals hängen die Tiere durch die Widerhaken am Beißwerkzeug sehr fest.
Es kann Euch passieren, dass ein Teil oder ganze Beißwerkzeug in der Einstichstelle verbleibt. Dies ist kein Grund zur Unruhe, denn der Körper stößt es von allein ab.

Nachdem die Zecke entfernt wurde könnt ihr etwas Betaisodona-Salbe oder Desinfektionsmittel auftragen, das ist aber kein Muss.

Wie entsorge ich die Zecke richtig?

Dazu haben Forscher verschiedene Tests gemacht.
Am besten hat sich Folgendes bewährt:

Die Zecke wird ein zusammengefaltetes Papier eingeklappt. Anschließend wird ein Wasserglas mit Druck über das Papier gezogen. Diese Methode erwies sich als geeignet für Nymphen und für erwachsene Zecken.
Ebenso können die Parasiten in 40%-igem Alkohol, Chlorreiniger oder Sakrotan abgetötet werden.

Bitte entsorgt die Zecke nicht in der Toilette, denn sie können im Wasser eine geraume Zeit überleben.

Sollte eine Zecke im Labor untersucht werden?

Eine Untersuchung der Zecke im Labor auf bestimmte Krankheitserreger ist nicht notwendig und darüber hinaus eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung.
Selbst wenn eine Untersuchung ergeben würde, dass das Tier Krankheitserreger in sich getragen hat, heißt das noch nicht, dass diese auch an den Patienten weitergegeben wurden.

Ist eine Blutuntersuchung nach einen Zeckenbiss notwendig?

Eine Blutuntersuchung ist nur dann notwendig, wenn sich Anzeichen einer von Zecken übertragbaren Erkrankung zeigen.
So könne beispielsweise Borelliose-Antikörper erst nach ca. 6-8 Wochen im Blut nachgewiesen werden.
Selbst der Nachweis zeigt zunächst aber nur an, dass der Patient schon einmal mit dem Bakterium infiziert wurde, nicht aber dass er auch tatsächlich eine Borelliose hat.
Die Diagnose einer Borreliose kann ein Arzt anhand verschiedener Symptome gegebenenfalls dann in Verbindung mit den Blutwerten stellen.

Kann ich etwas zur Vorbeugung tun?

Ja, dazu beachtet einfach die folgenden Regeln:

nicht in hohem Gras oder Unterholz aufhalten
immer auf den befestigten Wegen im Wald bleiben
lange Grashalme auf nicht gemähten Wiesen, am Wegesrand oder Flußufer meiden

tragt helle geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln, langen Hosen und Socken über den Hosenbeinen, auch Gummistiefel sind prima

verwendet insektenabweisende Mittel (gibt’s in der Apotheke)

nach Eurem Besuch in der Natur sucht den gesamten Körper (auch den behaarten Kopf, Haaransatz und den Nacken) gründlich nach Zecken ab

nehmt die Möglichkeit zur Impfung gegen FSME wahr

Wo sind die Risikogebiete?

Foto: www.impfen-info.de





Sonntag, 8. Mai 2016

Alles alles Liebe zum Muttertag!


Liebe Mama!

Danke, dass Du jeden Tag für mich da bist!
Danke, dass Du mir immer zuhörst!
Danke, dass Du immer einen guten Rat für mich hast!
Danke, dass Du meine Probleme immer lösen kannst!
Danke, dass Du immer ein Heilmittel parat hast!
Danke, dass Du mich immer unterstützt!
Danke, dass Du auch nachts immer erreichbar bist!
Danke, dass Du mit mir gemeinsam schweigst!
Danke, dass Du immer ein Zuhause für mich hast!
Danke, dass Du mich auch dann liebst, wenn ich unausstehlich bin!
Danke, dass Du die Nerven behälst, wenn Papa sie schon längst verloren hat!
Danke, dass Du immer die richtigen Worte findest!

DANKE, dass es Dich gibt!

Deine Liebe ist unvergleichlich und unsagbar wertvoll!

Alles Liebe zum Muttertag für all die wunderbaren, wertvollen, verrückten, einfühlsamen, übermüdeten und liebenden Mamas!

Eure gesunden Knirpse

Samstag, 2. April 2016

Humane Papillomviren (HPV)


Die Abkürzung HPV steht für Humane Papillom-Viren, von denen es über 100 verschiedene Typen gibt, die in 2 verschiedene Gruppen unterteilt werden.

Die Gruppe der Niedrig-Risiko-HPV-Typen – sie verursachen in der Regel Genitalwarzen, sogenannte Feigwarzen aber keinen oder nur selten Krebs.

Die Gruppe der Hoch-Risiko-HPV-Typen – sie können Veränderungen am Gebärmutterhals hervorrufen und sich über Vorstufen zu einem Krebs entwickeln.

Die Mehrheit (ca. 70%) der Gebärmutterhalskrebsfälle wird durch die HPV-Typen 16 oder 18 verursacht. Auch die Typen 31, 33 und 45 sind häufige Krebsauslöser.

Im Laufe des Lebens infizieren sich ca. 80% der Frauen mit HPV. Meist kann sich der Körper selbst erfolgreich gegen das Virus wehren.

In Deutschland erkranken jährlich ca. 5000 – 7000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs und ca. 1700 – 2000 Frauen versterben daran.

Diese Krebsform steht in Deutschland an dritter Stelle aller Krebserkrankungen bei Frauen unter 60 Jahren.

HPV wird sexuell übertragen.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Die HPV-Infektion ist in der Regel symptomlos.

Schmerzen im Unterleib bemerken die meisten Patientinnen erst dann wenn bereits ein Gebärmutterhalskrebs entstanden ist.
Die Vorstufen und Gewebeveränderungen kann ein Gynäkologe im Rahmen der halbjährlichen Krebsvorsorgeuntersuchungen bereits sehr viel früher erkennen.

Eine Heilung ist zu 100% möglich, solange der Tumor die Gewebegrenzen noch nicht überschritten hat.
Je weiter fortgeschritten die Krebserkrankung ist, je schneller breiten sich die Tumorzellen aus und können auch das Lymphsystem oder Organe befallen.

Wie kann HPV behandelt werden?

Je nach Stadium der Gewebeveränderungen, welche durch die HPV-Infektion ausgelöst sind gibt es unterschiedliche Behandlungsansätze.

Werden fortgeschrittene Krebsvorstufen oder gar Krebs erkannt kann eine Operation, bei der entweder Teile des Gebärmutterhalses (Konisation) oder die Gebärmutter selbst (Hysterektomie) entfernt werden.

Im Fall einer Beteiligung des Lymphsystems oder der Organe kann eine Chemotherapie oder Bestrahlung nötig sein.

Es ist also sehr wichtig, regelmäßig (am besten halbjährlich) zur Krebsvorsorgeuntersuchung zu gehen um etwaige Gewebeveränderungen schon im frühesten Stadium zu erkennen und zu behandeln. So besteht am ehesten die Möglichkeit ein Fortschreiten einer Gewebeveränderung zu verhindern.
HPV wird sexuell übertragen, daher sollte beim Geschlechtsverkehr auf den entsprechenden Schutz geachtet werden.


Schutz bietet ebenfalls eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Die Impfung wird für Mädchen im Alter von 9-17 Jahren empfohlen.

von 9 - 13 Jahren

1. Impfung – 6 Monate Abstand – 2. Impfung

von 13 – 17 Jahren

1. Impfung – 8 Wochen Abstand – 2. Impfung – 6 Monate Abstand – 3. Impfung

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Eine Auffrischimpfung ist derzeit nicht notwendig.

Donnerstag, 24. März 2016

Pneumokokken


Pneumokokken sind bekapselte Bakterien, die zu den häufigsten Erregern von Infektionen im Hals-Nasen-Ohrenbereich, Lungenentzündungen und lebensbedrohlichen Infektionen wie eitriger Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung gehören. Sie sind auch die zweithäufigste Ursache für bakterielle Hirnhautentzündung bei Kindern und 5 Jahren.

Die Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion.

Viele Menschen tragen den Erreger ohne ihr Wissen im Atmungstrakt, besonders häufig Patienten, die an chronischer Bronchitis leiden.

Man unterscheidet anhand der Polysaccharid-Kapsel 90 verschiedene Serotypen, von denen etwa 10% für über 80% der Erkrankungen bei Kindern und 2/3 der schweren Verläufe bei Erwachsenen verantwortlich sind.

Aktuell werden jährlich ca. 160 Hirnhautentzündungen, 10.000 invasive Erkrankungen und ca. 50.000 Lungenentzündungen bei Kindern in den ersten 5 Lebensjahren den Pneumokokken zugeschrieben.

Man geht davon aus, sich Kinder auch nach einer durchgemachten Infektion erneut infizieren können, wenn sie keine 18 Monate alt sind.

In Deutschland wird aktuell ein 13-valenter-Impfstoff verwendet, d.h. es wird gegen 13 Serotypen geschützt.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Da Pneumokokken Eitererreger sind können sie verschiedene Krankheiten auslösen, wie beispielsweise Lungenentzündungen, Blutvergiftung, Hirnhautentzündung, Bindehautentzündung oder Mittelohrentzündung.

Die Erkrankung beginnt akut mit hohem Fieber, Schüttelfrost. Es können auch Nackensteife, Berührungsempfindlichkeit oder Atembeschwerden auftreten.

Eine von Pneumokokken ausgelöste Lungenentzündung beginnt auch mit hohem Fieber, Schüttelfrost, stechenden Brustschmerzen und trockenem Reizhusten.

Besonders gefährdet sind Patienten mit Immunschwäche und ältere Patienten.

Gefürchtet sind die Komplikationen, die nach einer Pneumokokkeninfektion auftreten können. Dazu zählen Hirnhautentzündungen, Blutvergiftungen, Herzinnenwand- oder Gelenkentzündungen sowie Entzündungen des Augeninneren.

Bei auftretenden Komplikationen versterben 20-30% der Patienten trotz Behandlung.

In Deutschland versterben jährlich mindestens 20 Kinder an einer Pneumokokken-Erkrankung.
Bleibende Schäden, wie Hörverlust oder neurologische Schäden tragen bis zu 30% der Kinder davon.

Wie können Pneumokokken behandelt werden?

Eine antibiotische Behandlung der Pneumokokken ist möglich. Bei Komplikationen kann eine intensivmedizinische Betreuung notwendig sein.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 3. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Auffrischimpfung:
(die erste Auffrischung erfolgt in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff, die Auffrischimpfung ab dem 60. Lebensjahr erfolgt mit einem Einzelimpfstoff)

1. Auffrischung zwischen dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung

eine einmalige Auffrischimpfung ab dem 60. Lebensjahr

Mittwoch, 23. März 2016

Varizellen - Windpocken


Varizellen, besser bekannt als Windpocken sind eine höchst ansteckende Virusinfektion, die durch das Varicella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst werden.
Das Virus ist weltweit verbreitet.

Oftmals verläuft die Erkrankung harmlos, nicht selten stellen sie aber ein hohes Risiko vor allem für Schwangere dar.

Im späteren Leben treten Varizellen gern als Zweiterkrankung in Form eines Herpes Zoster oder besser bekannt als Gürtelrose auf.

Die Viren können auf einer 100m langen Strecke von Mensch zu Mensch oder durch direkten Hautkontakt übertragen werden.

In unseren Breiten treten Varizellen häufig auf. Es werden jährlich 750.000 Fälle gemeldet. Damit sind Windpocken die häufigste Krankheit, gegen die es einen wirksamen Impfschutz gibt.
Tragisch ist, dass selbst in Deutschland jedes Jahr wieder Todesfälle durch eine Varizellenerkrankung zu verbuchen sind.

Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind es meist die gesunden Personen, welche von der Mehrzahl der Komplikationen betroffen sind.

Welche Symptome sind zu beobachten?

In der Regel treten nach 14 – 16 Tagen die ersten Krankheitsanzeichen auf.
Varizellen beginnen meist ohne Vorboten mit kleinen roten Flecken, die auch von Fieber begleitet sein können.
Innerhalb weniger Stunden bilden sich auf den Flecken linsen- bis erbsengroße Knötchen, die dann wassergefüllte Bläschen bilden, die eintrüben, nach einigen Tagen verschorfen und abheilen. Diese Bläschen verteilen sich ungleichmäßig auf dem gesamten Körper, der Mundschleimhaut, dem Genitalbereich und dem behaarten Kopf. Typischerweise findet man verschiedene Stadien des Ausschlages (Flecken, Bläschen, Schorf) nebeneinander. Außerdem juckt die Hautveränderung. Durch Aufkratzen der Bläschen können Superinfektionen und Narben entstehen.

Normalerweise sind Varizellen nach 1-2 Wochen überstanden.

Windpocken sind bereits 1-2 Tage vor dem Auftreten des Hautausschlages bis 5 Tage nach dem Auftreten der letzten frischen Hauterscheinung ansteckend.

Nach der Erkrankung verbleiben die Viren in den Nervenzellen und können Jahre später besonders bei immunschwachen Patienten ein Wiederaufflammen der Infektion in Form einer Gürtelrose (Herpes Zoster) verursachen. Oft geht dies mit starken Nervenschmerzen einher, die teil Monate anhalten können.
Patienten, die eine Gürtelrose haben können die Viren auch auf Ungeschützte übertragen.

Zwischen dem 1. und 16. Lebensjahr ist das Komplikationsrisiko am höchsten. Es kann zu einer Entzündung des Kleinhirns mit der Folge von Gleichgewichtsstörungen kommen. Die Heilungsaussicht ist gut.
Bei 1-2 pro 10.000 Erkrankten kann auch eine Großhirnentzündung auftreten, die jedoch eine schlechte Heilungsaussicht hat.
Die aktuellen Forschungsergebnisse brachten zu Tage, dass vor allem bei ansonsten gesunden Kindern im Alter zwischen 1-6 Komplikationen auftreten.

Bei Kindern mit einer Abwehrschwäche (z. B. durch Chemotherapie) kann es zu schweren, teilweise lebensbedrohlichen Verläufen kommen. Ebenso sind Neurodermitis-Patienten gefährdet, da es hier zu einer bakteriellen Superinfektion der Haut kommen kann.

Eine Varizelleninfektion in der Schwangerschaft bis zur 21. Woche kann schwere Fehlbildungen des Ungeborenen verursachen.
Auch eine Erkrankung der Mutter um den Geburtstermin kann beim Kind zu schweren Krankheitsverläufen führen, so dass viele Neugeborene daran versterben.

Wie können Varizellen behandelt werden?

Eine Behandlung ist bei den meist komplikationslos verlaufenden Infektion nicht zwingend erforderlich. Oft werden gegen den Juckreiz Tinkturen, Salben oder Puder angewendet.
Wenn allerdings Komplikationen auftreten, ist ein Krankenhaus unumgänglich.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung:
(in der Regel mit einem 3-fach-Impfstoff, in Deutschland gibt es auch einen Einzelimpfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Eine Auffrischimpfung ist derzeit nicht notwendig.

Dienstag, 22. März 2016

Röteln


Röteln sind eine im Normalfall leicht verlaufende Viruserkrankung, die häufig bei Kleinkindern und Jugendlichen auftritt. Sie werden per Tröpfcheninfektion übertragen. Bei etwa der Hälfte der Infizierten zeigen sich keine sichtbaren Krankheitssymptome, dennoch sind die Patienten Überträger der Viren.

Die Viren kommen weltweit in dicht besiedelten Gebieten vor. Durch die unzureichende Durchimpfungsrate verschiebt sich die Infektion zunehmend vom Kindesalter in das Jugendlichen- und Erwachsenenalter.
Noch immer sind 5 – 10% der gebärfähigen Frauen weder geimpft, noch haben sie einen Immunschutz nach überstandener Erkrankung.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Meist 14 – 21 Tage nach der Infektion mit dem Virus treten im Vorstadium die ersten Krankheitssymptome auf. Die Patienten leiden unter Erkältungssymptomen begleitet von einer typischen schmerzhaften Schwellung der Lymphknoten hinter den Ohren und am Nacken. Außerdem zeigen sich auch Fieber, Schnupfen und manchmal auch Gelenkentzündungen.

Bei Kindern fehlt das Vorstadium zumeist.

Etwa 1 – 2 Tage später folgt ein leichter Fieberanstieg mit einem kleinfleckigem blassrosa Hautausschlag. Er beginnt im hinter den Ohren und im Gesicht und breitet sich innerhalb von 24 Stunden über dem Rumpf und den Gliedmaßen aus.

Alle Symptome verschwinden nach etwa 3 Tagen wieder.

Ansteckend sind Röteln bereits 7 Tage bevor der Hautausschlag auftritt bis etwa 7 Tage danach.

Nahezu die Hälfte aller Rötelnerkrankungen verlaufen „stumm“, also symptomfrei, sind aber dennoch ansteckend.

In sehr seltenen Fällen können Blutgerinnungsstörungen oder eine Hirnhautentzündung auftreten. In noch selteneren Fällen kann auch eine schwere progressive (fortschreitende) Röteln-Panenzephalitis (Entzündung des gesamten Gehirns) auftreten.

Eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft kann das Ungeborene schädigen, so dass in Folge dessen Missbildungen an den Augen, Ohren, Herz, Knochen oder Gehirn auftreten. Es kann außerdem zu Wachstumsstörungen kommen. Je früher eine Infektion in der Schwangerschaft erfolgt, desto stärker können sich die Missbildungen ausprägen. Eine Heilung des Kindes gibt es nicht. Am gefährlichsten ist die Infektion während der ersten 4 Schwangerschaftsmonate. Hier ist die Gefahr einer Fehlgeburt oder Frühgeburt oder gar die Gefahr angeborener Röteln immens hoch. Am größten ist das Risiko zwischen der 1. und 11. Schwangerschaftswoche, weil hier in bis zu 65% der Fälle bis 85% Fehlbildungen auftreten.

Werden Kinder schon vor der Geburt mit Röteln infiziert, dann bleiben sie Monate bis Jahre Virusträger,

Nach einer Rötelninfektion besteht vermutlich lebenslange Immunität.

Wie kann Mumps behandelt werden?

Es gibt keine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit, die die Ursache der Erkrankung bekämpfen kann.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (mit einem 3-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Eine Auffrischimpfung ist derzeit nicht notwendig.

Montag, 21. März 2016

Mumps


Mumps ist eine keineswegs immer glimpflich ablaufende Viruserkrankung, die zu einer Entzündung der Körperdrüsen führt. Zumeist sind die Speicheldrüsen (Ohrspeicheldrüsen), selten auch die Keimdrüsen (Hodenentzündung) aber auch andere Körperdrüsen betroffen.
Am häufigsten erkranken Kinder zwischen dem 2. und 15. Lebensjahr.
Tückisch sind die unberechenbaren Folgen einer Mumpserkrankung, die von bleibenden Hörschäden bis hin zu Zeugungsunfähigkeit reichen.

Ungefähr ein Drittel der Mumpserkrankungen verlaufen symptomfrei.

Nach einer Mumpserkrankung sollte immer ein Hörtest gemacht werden.

Das Mumpsvirus kommt weltweit vor und wird per Tröpfcheninfektion übertragen, selten aber auch über infizierte Gegenstände.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Etwa 16 – 18 Tage nach Ansteckung zeigen sich die ersten Krankheitsanzeichen. Mumps beginnt mit Fieber, Appetitlosigkeit, Unwohlsein, Kopfschmerzen und Nackensteife, Hals- und Ohrenschmerzen sowie Schmerzen beim Kauen.
Charakteristisch schwillt 1-2 Tage später die Ohrspeicheldrüse teigig schmerzhaft an, teils auch auf beiden Seiten. Oft ist zuerst die linke Gesichtshälfte betroffen.
In ca. jedem 10. Fall sind sogar nur die Speicheldrüsen der Zunge betroffen, hier ist es dann schwer die Erkrankung zu erkennen.
Mumpsviren können aber auch andere Drüsen, wie Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse oder gar den Hoden befallen.

Komplikationen sind Entzündungen der Gelenke, der Befall des zentralen Nervensystems oder bei Männern Unfruchtbarkeit.

Während der Erkrankung kann es auch zu einer Hirnhautentzündung kommen, die in den meisten Fällen aber gutartig verläuft.
Selten können aber auch Spätfolgen wie Hörschäden entstehen.

In Einzelfällen wurden auch schon Herzmuskel- und Nierenentzündungen beobachtet.

Auch Erwachsene können an Mumps erkranken. Eine Hodenentzündung stellt sich bei 25% der männlichen Jugendlichen ein, welche in Einzelfällen eben auch zur Zeugungsunfähigkeit führen kann.
Bei weiblichen Jugendlichen kann die Erkrankung mit einer Eierstockentzündung einhergehen, welche die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.

Das Risiko einer Fehlgeburt steigt, wenn sich die Schwangere innerhalb der ersten 3 Monate der Schwangerschaft mit Mumps infiziert.

Nach einer Mumpserkrankung besteht vermutlich lebenslange Immunität.

Wie kann Mumps behandelt werden?

Eine spezifische Behandlung gibt es nicht. Mumps kann nur symptomatisch behandelt werden. Es sollte strenge Bettruhe eingehalten werden. Bei Komplikationen kann eine intensivmedizinische Betreuung nötig sein.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (mit einem 3-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Eine Auffrischimpfung ist derzeit nicht notwendig.

Sonntag, 20. März 2016

Meningokokken


Meningokokken sind Bakterien mit einer Kapsel. Sie können lebensbedrohliche Erkrankungen wie Hirnhautentzündungen, Blutvergiftungen, Lungenentzündungen oder Entzündungen anderer Organe verursachen können.

Der Erreger wird per Tröpfcheninfektion übertragen. Die Bakterien finden sich weltweit, wobei in Afrika und Asien ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Auch in großen Menschenansammlungen ist die Übertragung und Ausbreitung der Meningokokken erhöht.

Neben komplikationslosen Krankheitsverläufen gibt es auch dramatische Verläufe, die innerhalb weniger Stunden zum Tod führen.

Hauptsächlich erkranken Kinder im Alter von 6-12 Monaten bzw. im 2.-4. Lebensjahr. Auch viele Jugendliche erkranken an Meningokokken.

Jährlich erkranken in Deutschland 500-600 Menschen an dem Bakterium.
In Europa gibt es 10% asymptomatische Träger, sie tragen den Keim im Nasen-Rachen-Bereich ohne selbst daran zu erkranken.

Es gibt zahlreiche Meningokokken-Typen, wobei die Serotypen A, B, C, W135 und Y den Menschen am häufigsten befallen. Für diese Serotypen gibt es in Deutschland zugelassene Impfstoffe, teils als Einzelimpfstoff (B, C) oder als Kombinationsimpfstoff (A,C,W135,Y).

Welche Symptome sind zu beobachten?

Das Spektrum der Symptome ist breit gefächert. Es gibt symptomfreie Verläufe genauso wie schwere lebensgefährliche Krankheitsverläufe mit Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung. Gerade bei den schweren Verläufen sind eine hohe Sterblichkeitsrate und sogar Spätschäden mit geistiger Behinderung keine Seltenheit.

Die Meningokokkeninfektion geht typischerweise mit einem plötzlich auftretendem starken Krankheitsgefühl, hohem Fieber, Erbrechen eventuell auch mit Bewusstseinsstörungen, Nackensteife oder Hautblutungen einher. Bei Säuglingen treten auch Nahrungsverweigerung, Berührungsempfindlichkeit, Unruhe oder Teilnahmslosigkeit auf.

In einigen Fällen geht dem eigentlichen Krankheitsgeschehen ein einfacher Infekt wie eine Erkältung voraus.

Bei einer akut eitrigen Hirnhautentzündung, die durch Meningokokken ausgelöst wird, klagen die Patienten über heftige Kopfschmerzen, Fieber, Lichtscheu und Geräuschempfindlichkeit. Es können zu Bewusstseinstrübungen auftreten, die bis hin zum Koma führen können. Es kann auch zu Krampfanfällen kommen. Möglicherweise treten auch Muskelschmerzen, Hautblutungen, Übelkeit, Erbrechen, Schwäche oder Schwitzen auf. Bei Kindern sind oft Verhaltensveränderungen zu beobachten.
Säuglinge zeigen oft als einziges auffälliges Zeichen eine Vorwölbung der Fontanelle auf.

Ein wichtiger Hinweis auf das Vorliegen einer Meningitis (Hirnhautentzündung) stellt die Nackensteifigkeit dar. Der Patient kann dann seinen Kopf nicht mehr auf die Brust beugen.

Bei etwa 1/3 der Patienten bleiben Schäden des zentralen Nervensystems, wie Hör- und Sprachstörungen, Lähmungen, Krampfleiden, Hydrocephalus (Wasserkopf), Entwicklungsrückstände, Verhaltensstörungen oder geistige Behinderung bestehen.

Besonders gefürchtet ist die schwerste Form der Meningokokken-Erkrankung, das „Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom“. Die Sterblichkeit liegt hier sogar bei 50-70%. Bei diesem Syndrom treten Hautnekrosen (Absterben der Haut), Verbrauchskoagulopathie (umfangreiche Blutgerinnung innerhalb eines Blutgefäßes) und Multiorganversagen auf. Trotz intensivmedizinischer Therapie führt das Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom oft innerhalb von Stunden zum Tod.

Wie können Meningokokken behandelt werden?

Bei einer Meningokokkeninfektion ist eine antibiotische Behandlung unabdingbar. Bei Komplikationen kann eine intensivmedizinische Betreuung notwendig sein.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

In Deutschland ist die Impfung gegen die Serogruppe C empfohlen und wird nach dem 1. Geburtstag einmalig geimpft. Dies ist eine reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen.

Seit dem Jahr 2015 gibt es auch eine STIKO-Empfehlung für die Serogruppe B. Allerdings ist die Impfung gegen Meningokokken B noch keine reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Folgendes Impfschema gilt hier: 
 
Quelle: Novartis-Pharma

Es besteht auch die Möglichkeit Kombinationsimpfstoffe zu nutzen.

So kann gleichzeitig gegen die Serogruppen A und C geimpft werden.

Hierzu kann nach dem 18. Lebensmonat eine einmalige Impfung verabreicht werden. Der Schutz hält bis zu 3 Jahre an und soll nur dann aufgefrischt werden, wenn noch eine Infektionsgefahr besteht.
Leider ist diese Impfung keine reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen.

Auch gegen die Serogruppen A, C, W135 und Y kann mit einem Kombinationsimpfstoff geimpft werden.

Der Impfstoff wird ab dem 2. Lebensjahr einmalig verabreicht. Auch diese Impfung ist nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen verankert.