Aktuell
sind die kleinen Spinnentiere fleißig unterwegs. Auch wir haben in
diesem Jahr schon diverse Zecken an uns selbst entfernt.
Zunächst
aber einige wichtige Informationen über die Krabbelgeister.
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Foto: www.deaf-bw.de |
Biologisch
gesehen sind Zecken Spinnentiere, was an den 8 Beinen der erwachsenen
Tiere gut zu erkennen ist. Um ganz genau zu sein, die Zecke gehört
der Gruppe der Milben an.
Sie
ist durch ihren Körperbau und ihr Verhalten hervorragend an ihre
Umwelt angepasst. Zum Überleben benötigt der Parasit andere
Lebewesen, von deren Blut er sich ernährt.
Am
weitesten ist in Deutschland der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus)
verbreitet. Dieser gehört zur Familie der Schildzecken. Auch ein
harmloser Zeckenstich kann für den Menschen gefährlich werden, wenn
das Tier mit Krankheitserregern infiziert ist.
Die
Erreger werden aus den Speicheldrüsen oder dem Darm der Zecke über
den Stechapparat in den Körper des Blutwirts übertragen.
Die
Zecke hat einen hochentwickelten Stechapparat mit scherenartigen
Mundwerkzeugen (Cheliceren), an denen zahlreiche Widerhaken
symmetrisch angeordnet sind. Damit hält sich der Parasit an seinem
Wirt fest. Zeckenarten, die einen kürzeren Stechapparat haben
produzieren nach dem Stich eine Art Klebstoff und verkleben sich so
mit dem Wirt.
Das
Spinnentier reißt die Haut des Wirts auf und gräbt mit dem
Mundwerkzeug eine Grube in das Gewebe, so dass sich die
Einstichstelle mit Blut füllt, welches das Tier immer wieder
absaugt.
Das
Blut wird ohne Umwege direkt in den Darm der Zecke gesaugt, so dass
das Eigengewicht um ein Vielfaches (bis zu 200-mal) ansteigen kann.
Im
Extremfall kann das Tier bis zu 15 Tage an seinem Wirt trinken.
Mit
einer Blutmahlzeit kann eine Zecke bis zu zehn Jahre (unter
Testbedingungen im Labor) ohne weitere Nahrung auskommen.
Der
hier verbreitete Holzbock lebt im Durchschnitt 3-5 Jahre.
Zecken
können verschiedene Erkrankungen verbreiten.
Die am
häufigsten übertragene Krankheit ist die Borreliose.
Folgende
Krankheiten können ebenfalls von Zecken übertragen werden:
Frühsommermeningitis (FSME), Babesiose,
Ehrlichiose, Rickettsiose (Fleckfieber), Krim-Kongo-Fieber
Sehr
selten werden die folgenden Krankheiten übertragen:
Colorado-Zeckenfieber,
Heartwater, Indische Waldkrankheit, Q-Fieber,
Rocky-Mountain-Fleckfieber, Tularämie oder Zecken-Rückfallfieber
Was
ist zu tun, wenn man eine Zecke am Körper entdeckt?
Zunächst
Ruhe bewahren!
Zecken
geben ihre Krankheitserreger nicht sofort beim Stechen ab. Meist
werden die Erreger erst nach einigen Stunden „erbrochen“.
Zuerst
wird um die Zecke ein Kreis auf der Haut gemalt.
Das
ist wichtig, da die Einstichstelle nach dem Entfernen des Parasiten
für 2 Wochen täglich kontrolliert werden sollte.
Häufig
ist eine kleine Rötung zu sehen, nachdem das Tier entfernt wurde.
Heilt
die Einstichstelle gut ab ist davon auszugehen, dass keine
Krankheitserreger übertragen wurden.
Bilden
sich an der Einstichstelle aber Schmerzen, Schwellungen, Rötungen
(die innen heller und außen dunkler sind) oder Überwärmung ist
unverzüglich ein Arzt aufzusuchen. In diesem Fall können von der
Zecke Krankheitserreger übertragen worden sein, die einer
antibiotischen Therapie bedürfen.
Wie
entferne ich eine Zecke?
Es
gibt verschiedene Hilfsmittel, um eine Zecke zu entfernen –
Zeckenzange, Pinzette, Zeckenkarte oder Zeckenlasso.
Ich
empfehle am liebsten eine Pinzette, die entweder vorn gerade oder
abgerundet ist. Damit greift ihr das Tier so nah wie möglich an der
Hautoberfläche der Einstichstelle und zieht es dann vorsichtig
gerade heraus. Oftmals hängen die Tiere durch die Widerhaken
am Beißwerkzeug sehr fest.
Es
kann Euch passieren, dass ein Teil oder ganze Beißwerkzeug in der
Einstichstelle verbleibt. Dies ist kein Grund zur Unruhe, denn der
Körper stößt es von allein ab.
Nachdem
die Zecke entfernt wurde könnt ihr etwas Betaisodona-Salbe oder
Desinfektionsmittel auftragen, das ist aber kein Muss.
Wie
entsorge ich die Zecke richtig?
Dazu
haben Forscher verschiedene Tests gemacht.
Am
besten hat sich Folgendes bewährt:
Die
Zecke wird ein zusammengefaltetes Papier eingeklappt. Anschließend
wird ein Wasserglas mit Druck über das Papier gezogen. Diese Methode
erwies sich als geeignet für Nymphen und für erwachsene Zecken.
Ebenso
können die Parasiten in 40%-igem Alkohol, Chlorreiniger oder
Sakrotan abgetötet werden.
Bitte
entsorgt die Zecke nicht in der Toilette, denn sie können im Wasser
eine geraume Zeit überleben.
Sollte
eine Zecke im Labor untersucht werden?
Eine
Untersuchung der Zecke im Labor auf bestimmte Krankheitserreger ist
nicht notwendig und darüber hinaus eine Leistung der gesetzlichen
Krankenversicherung.
Selbst
wenn eine Untersuchung ergeben würde, dass das Tier
Krankheitserreger in sich getragen hat, heißt das noch nicht, dass
diese auch an den Patienten weitergegeben wurden.
Ist
eine Blutuntersuchung nach einen Zeckenbiss notwendig?
Eine
Blutuntersuchung ist nur dann notwendig, wenn sich Anzeichen einer
von Zecken übertragbaren Erkrankung zeigen.
So
könne beispielsweise Borelliose-Antikörper erst nach ca. 6-8 Wochen
im Blut nachgewiesen werden.
Selbst
der Nachweis zeigt zunächst aber nur an, dass der Patient schon
einmal mit dem Bakterium infiziert wurde, nicht aber dass er auch
tatsächlich eine Borelliose hat.
Die
Diagnose einer Borreliose kann ein Arzt anhand verschiedener Symptome
gegebenenfalls dann in Verbindung mit den Blutwerten stellen.
Kann
ich etwas zur Vorbeugung tun?
Ja,
dazu beachtet einfach die folgenden Regeln:
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nicht
in hohem Gras oder Unterholz aufhalten
immer
auf den befestigten Wegen im Wald bleiben
lange
Grashalme auf nicht gemähten Wiesen, am Wegesrand oder Flußufer
meiden
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tragt
helle geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln, langen Hosen und
Socken über den Hosenbeinen, auch Gummistiefel sind prima
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verwendet
insektenabweisende Mittel (gibt’s in der Apotheke)
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nach
Eurem Besuch in der Natur sucht den gesamten Körper (auch den
behaarten Kopf, Haaransatz und den Nacken) gründlich nach Zecken
ab
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nehmt
die Möglichkeit zur Impfung gegen FSME wahr
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Wo sind die Risikogebiete?
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Foto: www.impfen-info.de |
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