Pneumokokken
sind bekapselte Bakterien, die zu den häufigsten Erregern von
Infektionen im Hals-Nasen-Ohrenbereich, Lungenentzündungen und
lebensbedrohlichen Infektionen wie eitriger Hirnhautentzündung oder
Blutvergiftung gehören. Sie sind auch die zweithäufigste Ursache
für bakterielle Hirnhautentzündung bei Kindern und 5 Jahren.
Die
Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion.
Viele
Menschen tragen den Erreger ohne ihr Wissen im Atmungstrakt,
besonders häufig Patienten, die an chronischer Bronchitis leiden.
Man
unterscheidet anhand der Polysaccharid-Kapsel 90 verschiedene
Serotypen, von denen etwa 10% für über 80% der Erkrankungen bei
Kindern und 2/3 der schweren Verläufe bei Erwachsenen verantwortlich
sind.
Aktuell
werden jährlich ca. 160 Hirnhautentzündungen, 10.000 invasive
Erkrankungen und ca. 50.000 Lungenentzündungen bei Kindern in den
ersten 5 Lebensjahren den Pneumokokken zugeschrieben.
Man
geht davon aus, sich Kinder auch nach einer durchgemachten Infektion
erneut infizieren können, wenn sie keine 18 Monate alt sind.
In
Deutschland wird aktuell ein 13-valenter-Impfstoff verwendet, d.h. es
wird gegen 13 Serotypen geschützt.
Welche
Symptome sind zu beobachten?
Da
Pneumokokken Eitererreger sind können sie verschiedene Krankheiten
auslösen, wie beispielsweise Lungenentzündungen, Blutvergiftung,
Hirnhautentzündung, Bindehautentzündung oder Mittelohrentzündung.
Die
Erkrankung beginnt akut mit hohem Fieber, Schüttelfrost. Es können
auch Nackensteife, Berührungsempfindlichkeit oder Atembeschwerden
auftreten.
Eine
von Pneumokokken ausgelöste Lungenentzündung beginnt auch mit hohem
Fieber, Schüttelfrost, stechenden Brustschmerzen und trockenem
Reizhusten.
Besonders
gefährdet sind Patienten mit Immunschwäche und ältere Patienten.
Gefürchtet
sind die Komplikationen, die nach einer Pneumokokkeninfektion
auftreten können. Dazu zählen Hirnhautentzündungen,
Blutvergiftungen, Herzinnenwand- oder Gelenkentzündungen sowie
Entzündungen des Augeninneren.
Bei
auftretenden Komplikationen versterben 20-30% der Patienten trotz
Behandlung.
In
Deutschland versterben jährlich mindestens 20 Kinder an einer
Pneumokokken-Erkrankung.
Bleibende
Schäden, wie Hörverlust oder neurologische Schäden tragen bis zu
30% der Kinder davon.
Wie
können Pneumokokken behandelt werden?
Eine
antibiotische Behandlung der Pneumokokken ist möglich. Bei
Komplikationen kann eine intensivmedizinische Betreuung notwendig
sein.
Einziger
Schutz bietet eine Impfung.
Folgende
Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:
Grundimmunisierung:
(in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)
1.
Dosis – 4 Wochen Mindestabstand
– 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand
– 3. Dosis
Der
Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der
Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne
dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.
Auffrischimpfung:
(die
erste Auffrischung erfolgt in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff,
die Auffrischimpfung ab dem 60. Lebensjahr erfolgt mit einem
Einzelimpfstoff)
1.
Auffrischung zwischen
dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung
eine
einmalige Auffrischimpfung ab dem 60. Lebensjahr
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