Donnerstag, 24. März 2016

Pneumokokken


Pneumokokken sind bekapselte Bakterien, die zu den häufigsten Erregern von Infektionen im Hals-Nasen-Ohrenbereich, Lungenentzündungen und lebensbedrohlichen Infektionen wie eitriger Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung gehören. Sie sind auch die zweithäufigste Ursache für bakterielle Hirnhautentzündung bei Kindern und 5 Jahren.

Die Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion.

Viele Menschen tragen den Erreger ohne ihr Wissen im Atmungstrakt, besonders häufig Patienten, die an chronischer Bronchitis leiden.

Man unterscheidet anhand der Polysaccharid-Kapsel 90 verschiedene Serotypen, von denen etwa 10% für über 80% der Erkrankungen bei Kindern und 2/3 der schweren Verläufe bei Erwachsenen verantwortlich sind.

Aktuell werden jährlich ca. 160 Hirnhautentzündungen, 10.000 invasive Erkrankungen und ca. 50.000 Lungenentzündungen bei Kindern in den ersten 5 Lebensjahren den Pneumokokken zugeschrieben.

Man geht davon aus, sich Kinder auch nach einer durchgemachten Infektion erneut infizieren können, wenn sie keine 18 Monate alt sind.

In Deutschland wird aktuell ein 13-valenter-Impfstoff verwendet, d.h. es wird gegen 13 Serotypen geschützt.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Da Pneumokokken Eitererreger sind können sie verschiedene Krankheiten auslösen, wie beispielsweise Lungenentzündungen, Blutvergiftung, Hirnhautentzündung, Bindehautentzündung oder Mittelohrentzündung.

Die Erkrankung beginnt akut mit hohem Fieber, Schüttelfrost. Es können auch Nackensteife, Berührungsempfindlichkeit oder Atembeschwerden auftreten.

Eine von Pneumokokken ausgelöste Lungenentzündung beginnt auch mit hohem Fieber, Schüttelfrost, stechenden Brustschmerzen und trockenem Reizhusten.

Besonders gefährdet sind Patienten mit Immunschwäche und ältere Patienten.

Gefürchtet sind die Komplikationen, die nach einer Pneumokokkeninfektion auftreten können. Dazu zählen Hirnhautentzündungen, Blutvergiftungen, Herzinnenwand- oder Gelenkentzündungen sowie Entzündungen des Augeninneren.

Bei auftretenden Komplikationen versterben 20-30% der Patienten trotz Behandlung.

In Deutschland versterben jährlich mindestens 20 Kinder an einer Pneumokokken-Erkrankung.
Bleibende Schäden, wie Hörverlust oder neurologische Schäden tragen bis zu 30% der Kinder davon.

Wie können Pneumokokken behandelt werden?

Eine antibiotische Behandlung der Pneumokokken ist möglich. Bei Komplikationen kann eine intensivmedizinische Betreuung notwendig sein.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 3. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Auffrischimpfung:
(die erste Auffrischung erfolgt in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff, die Auffrischimpfung ab dem 60. Lebensjahr erfolgt mit einem Einzelimpfstoff)

1. Auffrischung zwischen dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung

eine einmalige Auffrischimpfung ab dem 60. Lebensjahr

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