Montag, 14. März 2016

Pertussis - Keuchhusten


Pertussis, auch Keuchhusten genannt, ist eine schwere bakterielle Infektion, die oft sehr langwierig verläuft und über Tröpfcheninfektion über die Atemwege bei Kontakt mit einem erkrankten Patienten übertragen wird.
Im Volksmund wird sie daher auch gern „100-Tage-Husten“ gerufen.
Sie tritt oft im Säuglings- und Kindesalter auf, kann aber auch Jugendliche und Erwachsene treffen.
Besonders im Säuglingsalter kann die Erkrankung einen schweren Verlauf nehmen.
Der Erreger kommt weltweit vor.
In Ländern, in denen konsequent geimpft wird tritt Pertussis seltener auf. Hier sind vorrangig (wie in Deutschland auch) infizierte Eltern die Hauptinfektionsquelle.
Betroffene Patienten sind von Beginn der Erkrankung bis zu 40 Tage ansteckend. Keuchhusten bricht 7-21 Tage nach Infektion aus.
Nach einer durchgemachten Infektion besteht Immunität, die allerdings nach 15-20 Jahren nachlässt.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Pertussis verläuft in verschiedenen Stadien.

Das Anfangsstadium dauert 1-2 Wochen und treten grippeähnliche Symptome wie Schnupfen, leichter Husten, teils Fieber und Schwäche auf.
Es folgt ein 4-6-wöchiges fieberfreies Stadium geprägt von anfallartigen, schweren, krampfartigen Hustenattacken, eventuell mit Krämpfen der Kehlkopf- und Atemmuskulatur. In diesem Stadium erbrechen die Patienten häufig zähen glasigen Schleim. Es kann wegen der Hustenattacken zu Lungenblähungen und Schleimhautblutungen der Nase kommen.
Im letzten 6-10 Wochen dauernden Stadium klingen die Hustenanfälle allmählich ab. Bei Kindern kann es allerdings zu Rückfällen und schweren Komplikationen kommen.

Je jünger das Kind ist, je gefährlicher ist die Erkrankung, da es anstelle der typischen Hustenanfälle zum Atemstillstand mit Todesfolge kommen kann. Säuglinge leiden bei Keuchhusten oft zusätzlich an Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen, Blutungen im Augenbindegewebe und Brechdurchfällen.
Besonders gefährlich sind neurologische Komplikationen, die sich in starken Krämpfen bis zu Bewusstlosigkeit äußern. Etwa 50% dieser Fälle enden tödlich.

Keuchhusten dauert 6 bis 12 Wochen.

Wie kann Pertussis behandelt werden?

Die Patienten benötigen hustenstillende Medikamente und viel frische Luft sowie Antibiotika. Die Anzahl der Todesfälle konnte dank Antibiotikatherapie deutlich gesenkt werden, wobei in 70% der Sterbefälle Säuglinge betroffen sind.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 3. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Auffrischimpfung: (in der Regel mit einem Mehrfach-Impfstoff)

1. Auffrischung zwischen dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung

2. Auffrischimpfung zwischen dem 5.-6. Lebensjahr

weitere Auffrischimpfungen alle 10 Jahre

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