Pertussis,
auch Keuchhusten genannt, ist eine schwere bakterielle Infektion, die
oft sehr langwierig verläuft und über Tröpfcheninfektion über die
Atemwege bei Kontakt mit einem erkrankten Patienten übertragen wird.
Im
Volksmund wird sie daher auch gern „100-Tage-Husten“ gerufen.
Sie
tritt oft im Säuglings- und Kindesalter auf, kann aber auch
Jugendliche und Erwachsene treffen.
Besonders
im Säuglingsalter kann die Erkrankung einen schweren Verlauf nehmen.
Der
Erreger kommt weltweit vor.
In
Ländern, in denen konsequent geimpft wird tritt Pertussis seltener
auf. Hier sind vorrangig (wie in Deutschland auch) infizierte Eltern
die Hauptinfektionsquelle.
Betroffene
Patienten sind von Beginn der Erkrankung bis zu 40 Tage ansteckend.
Keuchhusten bricht 7-21 Tage nach Infektion aus.
Nach
einer durchgemachten Infektion besteht Immunität, die allerdings
nach 15-20 Jahren nachlässt.
Welche
Symptome sind zu beobachten?
Pertussis
verläuft in verschiedenen Stadien.
Das
Anfangsstadium dauert 1-2 Wochen und treten grippeähnliche Symptome
wie Schnupfen, leichter Husten, teils Fieber und Schwäche auf.
Es
folgt ein 4-6-wöchiges fieberfreies Stadium geprägt von
anfallartigen, schweren, krampfartigen Hustenattacken, eventuell mit
Krämpfen der Kehlkopf- und Atemmuskulatur. In diesem Stadium
erbrechen die Patienten häufig zähen glasigen Schleim. Es kann
wegen der Hustenattacken zu Lungenblähungen und Schleimhautblutungen
der Nase kommen.
Im
letzten 6-10 Wochen dauernden Stadium klingen die Hustenanfälle
allmählich ab. Bei Kindern kann es allerdings zu Rückfällen und
schweren Komplikationen kommen.
Je
jünger das Kind ist, je gefährlicher ist die Erkrankung, da es
anstelle der typischen Hustenanfälle zum Atemstillstand mit
Todesfolge kommen kann. Säuglinge leiden bei Keuchhusten oft
zusätzlich an Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen, Blutungen
im Augenbindegewebe und Brechdurchfällen.
Besonders
gefährlich sind neurologische Komplikationen, die sich in starken
Krämpfen bis zu Bewusstlosigkeit äußern. Etwa 50% dieser Fälle
enden tödlich.
Keuchhusten
dauert 6 bis 12 Wochen.
Wie
kann Pertussis behandelt werden?
Die
Patienten benötigen hustenstillende Medikamente und viel frische
Luft sowie Antibiotika. Die Anzahl der Todesfälle konnte dank
Antibiotikatherapie deutlich gesenkt werden, wobei in 70% der
Sterbefälle Säuglinge betroffen sind.
Einziger
Schutz bietet eine Impfung.
Folgende
Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:
Grundimmunisierung:
(in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)
1.
Dosis – 4 Wochen Mindestabstand
– 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand
– 3. Dosis
Der
Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der
Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne
dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.
Auffrischimpfung:
(in der Regel mit einem Mehrfach-Impfstoff)
1.
Auffrischung zwischen
dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung
2.
Auffrischimpfung zwischen dem 5.-6. Lebensjahr
weitere
Auffrischimpfungen alle 10 Jahre
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