Varizellen,
besser bekannt als Windpocken sind eine höchst ansteckende
Virusinfektion, die durch das Varicella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst
werden.
Das
Virus ist weltweit verbreitet.
Oftmals
verläuft die Erkrankung harmlos, nicht selten stellen sie aber ein
hohes Risiko vor allem für Schwangere dar.
Im
späteren Leben treten Varizellen gern als Zweiterkrankung in Form
eines Herpes Zoster oder besser bekannt als Gürtelrose auf.
Die
Viren können auf einer 100m langen Strecke von Mensch zu Mensch oder
durch direkten Hautkontakt übertragen werden.
In
unseren Breiten treten Varizellen häufig auf. Es werden jährlich
750.000 Fälle gemeldet. Damit sind Windpocken die häufigste
Krankheit, gegen die es einen wirksamen Impfschutz gibt.
Tragisch
ist, dass selbst in Deutschland jedes Jahr wieder Todesfälle durch
eine Varizellenerkrankung zu verbuchen sind.
Entgegen
der weit verbreiteten Meinung sind es meist die gesunden Personen,
welche von der Mehrzahl der Komplikationen betroffen sind.
Welche
Symptome sind zu beobachten?
In der
Regel treten nach 14 – 16 Tagen die ersten Krankheitsanzeichen auf.
Varizellen
beginnen meist ohne Vorboten mit kleinen roten Flecken, die auch von
Fieber begleitet sein können.
Innerhalb
weniger Stunden bilden sich auf den Flecken linsen- bis erbsengroße
Knötchen, die dann wassergefüllte Bläschen bilden, die eintrüben,
nach einigen Tagen verschorfen und abheilen. Diese Bläschen
verteilen sich ungleichmäßig auf dem gesamten Körper, der
Mundschleimhaut, dem Genitalbereich und dem behaarten Kopf.
Typischerweise findet man verschiedene Stadien des Ausschlages
(Flecken, Bläschen, Schorf) nebeneinander. Außerdem juckt die
Hautveränderung. Durch Aufkratzen der Bläschen können
Superinfektionen und Narben entstehen.
Normalerweise
sind Varizellen nach 1-2 Wochen überstanden.
Windpocken
sind bereits 1-2 Tage vor dem Auftreten des Hautausschlages bis 5
Tage nach dem Auftreten der letzten frischen Hauterscheinung
ansteckend.
Nach
der Erkrankung verbleiben die Viren in den Nervenzellen und können
Jahre später besonders bei immunschwachen Patienten ein
Wiederaufflammen der Infektion in Form einer Gürtelrose (Herpes
Zoster) verursachen. Oft geht dies mit starken Nervenschmerzen
einher, die teil Monate anhalten können.
Patienten,
die eine Gürtelrose haben können die Viren auch auf Ungeschützte
übertragen.
Zwischen
dem 1. und 16. Lebensjahr ist das Komplikationsrisiko am höchsten.
Es kann zu einer Entzündung des Kleinhirns mit der Folge von
Gleichgewichtsstörungen kommen. Die Heilungsaussicht ist gut.
Bei
1-2 pro 10.000 Erkrankten kann auch eine Großhirnentzündung
auftreten, die jedoch eine schlechte Heilungsaussicht hat.
Die
aktuellen Forschungsergebnisse brachten zu Tage, dass vor allem bei
ansonsten gesunden Kindern im Alter zwischen 1-6 Komplikationen
auftreten.
Bei
Kindern mit einer Abwehrschwäche (z. B. durch Chemotherapie) kann es
zu schweren, teilweise lebensbedrohlichen Verläufen kommen. Ebenso
sind Neurodermitis-Patienten gefährdet, da es hier zu einer
bakteriellen Superinfektion der Haut kommen kann.
Eine
Varizelleninfektion in der Schwangerschaft bis zur 21. Woche kann
schwere Fehlbildungen des Ungeborenen verursachen.
Auch
eine Erkrankung der Mutter um den Geburtstermin kann beim Kind zu
schweren Krankheitsverläufen führen, so dass viele Neugeborene
daran versterben.
Wie
können Varizellen behandelt werden?
Eine
Behandlung ist bei den meist komplikationslos verlaufenden Infektion
nicht zwingend erforderlich. Oft werden gegen den Juckreiz Tinkturen,
Salben oder Puder angewendet.
Wenn
allerdings Komplikationen auftreten, ist ein Krankenhaus
unumgänglich.
Einziger
Schutz bietet eine Impfung.
Folgende
Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:
Grundimmunisierung:
(in
der Regel mit einem 3-fach-Impfstoff, in Deutschland gibt es auch
einen Einzelimpfstoff)
1.
Dosis – 4 Wochen Mindestabstand
– 2. Dosis
Der
Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der
Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne
dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.
Eine
Auffrischimpfung ist derzeit nicht notwendig.
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