Samstag, 12. März 2016

Diphtherie


Diphtherie ist eine lebensbedrohende Schleimhautinfektion, welche durch Bakteriengift (Toxin) verursacht wird.

Der Erreger wird über die Atemluft also per Tröpfcheninfektion übertragen. Er kommt weltweit vor. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts traten in Europa noch große Epidemien auf. Besonders hoch ist das Ansteckungsrisiko in osteuropäischen Staaten.
In der ungeimpften Bevölkerung breitet sich das Diphtherie-Bakterium ungehindert aus.

Etwa 2-5 Tage nach der Ansteckung bricht die Krankheit aus.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Bei der Diphtherie unterscheidet man 3 verschiedene Formen.

Lokalisierte Rachen- und Kehlkopfdiphtherie

Sie beginnt mit grippeähnlichen Symptomen, Krankheitsgefühl, mäßigem Fieber und Kopfschmerzen. Es kommt zu einer starken Entzündung im Rachenbereich mit weiß-grauen Belägen, Schwellung der Mandeln und Schluckbeschwerden. Die Patienten haben einen typisch fad-süßlichen Mundgeruch und geschwollene Lymphknoten im Halsbereich.
Gefährlich wird es, wenn diese Form der Diphtherie auf den Kehlkopf übergreift, da es hierbei zu Heiserkeit und Atemnot bis zur Erstickungsgefahr kommen kann.

Nasendiphtherie

Sie tritt häufig bei Kleinkindern auf und befällt, wie der Name schon sagt, die Nase. Da sie schleichend verläuft, wird diese Form der Erkrankung meist erst spät erkannt. Die Patienten leiden an blutigem Schnupfen, leichtem Fieber und Appetitlosigkeit.

Primär toxische Diphtherie

Bei dieser Form der Diphtherie kommt zu einem akutem und schweren Krankheitsbild. Rachen, Kehlkopf und Luftröhre sind mit blutigen, grau-braunen Belägen überzogen und schwellen sehr stark an, so dass es zu akuter Atemnot kommt. Die Haut der Patienten verfärbt sich blass-bläulich, der Kreislauf reagiert mit einem flachen und schnellen Puls. Es kommt zu inneren Blutungen, Hautblutungen, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen.
Die primär toxische Diphtherie wird meist früh erkannt, endet meist aber dennoch nach einigen Tagen tödlich.

Bei allen Formen der Diphtherie können schwere Schädigungen des Nervensystems, Lähmungen der Gesichts- und Rumpfmuskulatur oder gar Versagen der Atemmuskulatur auftreten.
Durch die Fernwirkung des Diphtherie-Toxins kann es zur Lähmung des Gaumensegels, der Rachenmuskulatur und der Augenmuskeln oder gar zu einer Herzmuskelentzündung kommen.

Wie kann Diphtherie behandelt werden?

Besteht der Verdacht einer Diphtherie müssen die Patienten sofort mit Antitoxinen und hochdosierten Antibiotika behandelt werden. Zur Stabilisierung der Atmung sowie der Herz-Kreislauforgane ist eine intensivmedizinische Betreuung unabdingbar. Außerdem werden die Patienten isoliert, wegen der hohen Ansteckungsgefahr.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 3. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Auffrischimpfung: (in der Regel mit einem 3-fach bzw. 4-fach-Impfstoff)

1. Auffrischung zwischen dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung

2. Auffrischimpfung zwischen dem 5.-6. Lebensjahr

weitere Auffrischimpfungen alle 10 Jahre

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