Diphtherie
ist eine lebensbedrohende Schleimhautinfektion, welche durch
Bakteriengift (Toxin) verursacht wird.
Der
Erreger wird über die Atemluft also per Tröpfcheninfektion
übertragen. Er kommt weltweit vor. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts
traten in Europa noch große Epidemien auf. Besonders hoch ist das
Ansteckungsrisiko in osteuropäischen Staaten.
In der
ungeimpften Bevölkerung breitet sich das Diphtherie-Bakterium
ungehindert aus.
Etwa
2-5 Tage nach der Ansteckung bricht die Krankheit aus.
Welche
Symptome sind zu beobachten?
Bei
der Diphtherie unterscheidet man 3 verschiedene Formen.
Lokalisierte
Rachen- und Kehlkopfdiphtherie
Sie
beginnt mit grippeähnlichen Symptomen, Krankheitsgefühl, mäßigem
Fieber und Kopfschmerzen. Es kommt zu einer starken Entzündung im
Rachenbereich mit weiß-grauen Belägen, Schwellung der Mandeln und
Schluckbeschwerden. Die Patienten haben einen typisch fad-süßlichen
Mundgeruch und geschwollene Lymphknoten im Halsbereich.
Gefährlich
wird es, wenn diese Form der Diphtherie auf den Kehlkopf übergreift,
da es hierbei zu Heiserkeit und Atemnot bis zur Erstickungsgefahr
kommen kann.
Nasendiphtherie
Sie
tritt häufig bei Kleinkindern auf und befällt, wie der Name schon
sagt, die Nase. Da sie schleichend verläuft, wird diese Form der
Erkrankung meist erst spät erkannt. Die Patienten leiden an blutigem
Schnupfen, leichtem Fieber und Appetitlosigkeit.
Primär
toxische Diphtherie
Bei
dieser Form der Diphtherie kommt zu einem akutem und schweren
Krankheitsbild. Rachen, Kehlkopf und Luftröhre sind mit blutigen,
grau-braunen Belägen überzogen und schwellen sehr stark an, so dass
es zu akuter Atemnot kommt. Die Haut der Patienten verfärbt sich
blass-bläulich, der Kreislauf reagiert mit einem flachen und
schnellen Puls. Es kommt zu inneren Blutungen, Hautblutungen,
Erbrechen und Herzrhythmusstörungen.
Die
primär toxische Diphtherie wird meist früh erkannt, endet meist
aber dennoch nach einigen Tagen tödlich.
Bei
allen Formen der Diphtherie können schwere Schädigungen des
Nervensystems, Lähmungen der Gesichts- und Rumpfmuskulatur oder gar
Versagen der Atemmuskulatur auftreten.
Durch
die Fernwirkung des Diphtherie-Toxins kann es zur Lähmung des
Gaumensegels, der Rachenmuskulatur und der Augenmuskeln oder gar zu
einer Herzmuskelentzündung kommen.
Wie
kann Diphtherie behandelt werden?
Besteht
der Verdacht einer Diphtherie müssen die Patienten sofort mit
Antitoxinen und hochdosierten Antibiotika behandelt werden. Zur
Stabilisierung der Atmung sowie der Herz-Kreislauforgane ist eine
intensivmedizinische Betreuung unabdingbar. Außerdem werden die
Patienten isoliert, wegen der hohen Ansteckungsgefahr.
Einziger
Schutz bietet eine Impfung.
Folgende
Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:
Grundimmunisierung:
(in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)
1.
Dosis – 4 Wochen Mindestabstand
– 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand
– 3. Dosis
Der
Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der
Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne
dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.
Auffrischimpfung:
(in der Regel mit einem 3-fach bzw. 4-fach-Impfstoff)
1.
Auffrischung zwischen
dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung
2.
Auffrischimpfung zwischen dem 5.-6. Lebensjahr
weitere
Auffrischimpfungen alle 10 Jahre
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