Polio,
auch Kinderlähmung genannt ist eine Viruserkrankung, die Kinder und
Erwachsene treffen kann.
Übertragen
wird sie über oral-fäkale Schmutz- und Schmierinfektion durch
verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel. Es ist auch eine
Tröpfcheninfektion über die Atemwege ist möglich. Die
Ansteckungsgefahr ist sehr hoch.
Die
Erreger vermehren sich im Nasen-Rachen-Bereich und im Darm. Die
Erkrankung bricht aus, wenn ein Teil der Erreger in das zentrale
Nervensystem gelangt.
Seit
1985 gab es in Deutschland keinen Krankheitsfall mehr, der von
einheimischen Viren verursacht wurde.
Es
besteht am ehesten die Gefahr, dass das Virus von rückkehrenden
Reisenden oder Immigranten eingeschleppt wird. Ist die Bevölkerung
unzureichend geschützt kann es zu einzelnen lokalen Epidemien
kommen.
Das
Virus ist auch 2-3 Tage nach der Infektion noch im Stuhl nachweisbar
und
kann dort bis zu 5 Monate verbleiben und übertragen werden. Die
Inkubationszeit beträgt bis zu 5 Wochen.
Welche
Symptome sind zu beobachten?
Bei
der Kinderlähmung unterscheidet man 3 verschiedene Typen, Typ I, Typ
II, Typ III.
Bei
über 90% der Infizierten treten keinerlei Symptome auf. Die
Betroffenen sind dennoch Virusträger.
Bei
etwa 4-8% der Erkrankten treten Fieber, Kopf- und Halsschmerzen,
Erbrechen und Durchfall ähnlich einer starken Grippe auf, selten
auch begleitet von einer Hirnhautentzündung.
Bei
bis zu 5% der Patienten treten schlaffe Lähmungen und Schädigungen
des zentralen Nervensystems auf, die nicht behandelbar sind. In
wenigen Fällen kann auch das Zwerchfell betroffen sein, so dass die
Atmung versagen kann und der Patient künstlich beatmet werden muß.
In 10%
der Erkrankungsfälle tritt eine Atemlähmung mit Todesfolge ein.
Die
meisten Erkrankten behalten Restschäden, so dass sie lebenslang
behindert sind.
Wie
kann Polio behandelt werden?
Hat
sich ein Mensch mit Polio infiziert ist strenge Bettruhe in
muskelentspannender Lage einzuhalten. Gegebenenfalls ist auch eine
künstliche Beatmung notwendig.
Zur
Heilung von Kinderlähmung gibt es keine Medikamente. Es besteht
lediglich die Möglichkeit die Symptome zu lindern.
Personen,
die Kontakt mit infizierten Patienten hatten müssen umgehend eine
Schutzimpfung erhalten.
Einziger
Schutz bietet eine Impfung.
Folgende
Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:
Grundimmunisierung:
(in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)
1.
Dosis – 4 Wochen Mindestabstand
– 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand
– 3. Dosis
Der
Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der
Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne
dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.
Auffrischimpfung:
(in der Regel mit einem Mehrfach-Impfstoff)
1.
Auffrischung zwischen
dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung
weitere
Auffrischimpfungen alle 10 Jahre
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