Samstag, 19. März 2016

Polio - Kinderlähmung


Polio, auch Kinderlähmung genannt ist eine Viruserkrankung, die Kinder und Erwachsene treffen kann.
Übertragen wird sie über oral-fäkale Schmutz- und Schmierinfektion durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel. Es ist auch eine Tröpfcheninfektion über die Atemwege ist möglich. Die Ansteckungsgefahr ist sehr hoch.
Die Erreger vermehren sich im Nasen-Rachen-Bereich und im Darm. Die Erkrankung bricht aus, wenn ein Teil der Erreger in das zentrale Nervensystem gelangt.

Seit 1985 gab es in Deutschland keinen Krankheitsfall mehr, der von einheimischen Viren verursacht wurde.
Es besteht am ehesten die Gefahr, dass das Virus von rückkehrenden Reisenden oder Immigranten eingeschleppt wird. Ist die Bevölkerung unzureichend geschützt kann es zu einzelnen lokalen Epidemien kommen.

Das Virus ist auch 2-3 Tage nach der Infektion noch im Stuhl nachweisbar
und kann dort bis zu 5 Monate verbleiben und übertragen werden. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 5 Wochen.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Bei der Kinderlähmung unterscheidet man 3 verschiedene Typen, Typ I, Typ II, Typ III.

Bei über 90% der Infizierten treten keinerlei Symptome auf. Die Betroffenen sind dennoch Virusträger.
Bei etwa 4-8% der Erkrankten treten Fieber, Kopf- und Halsschmerzen, Erbrechen und Durchfall ähnlich einer starken Grippe auf, selten auch begleitet von einer Hirnhautentzündung.
Bei bis zu 5% der Patienten treten schlaffe Lähmungen und Schädigungen des zentralen Nervensystems auf, die nicht behandelbar sind. In wenigen Fällen kann auch das Zwerchfell betroffen sein, so dass die Atmung versagen kann und der Patient künstlich beatmet werden muß.
In 10% der Erkrankungsfälle tritt eine Atemlähmung mit Todesfolge ein.
Die meisten Erkrankten behalten Restschäden, so dass sie lebenslang behindert sind.

Wie kann Polio behandelt werden?

Hat sich ein Mensch mit Polio infiziert ist strenge Bettruhe in muskelentspannender Lage einzuhalten. Gegebenenfalls ist auch eine künstliche Beatmung notwendig.
Zur Heilung von Kinderlähmung gibt es keine Medikamente. Es besteht lediglich die Möglichkeit die Symptome zu lindern.

Personen, die Kontakt mit infizierten Patienten hatten müssen umgehend eine Schutzimpfung erhalten.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 3. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Auffrischimpfung: (in der Regel mit einem Mehrfach-Impfstoff)

1. Auffrischung zwischen dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung

weitere Auffrischimpfungen alle 10 Jahre

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