Donnerstag, 24. März 2016

Pneumokokken


Pneumokokken sind bekapselte Bakterien, die zu den häufigsten Erregern von Infektionen im Hals-Nasen-Ohrenbereich, Lungenentzündungen und lebensbedrohlichen Infektionen wie eitriger Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung gehören. Sie sind auch die zweithäufigste Ursache für bakterielle Hirnhautentzündung bei Kindern und 5 Jahren.

Die Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion.

Viele Menschen tragen den Erreger ohne ihr Wissen im Atmungstrakt, besonders häufig Patienten, die an chronischer Bronchitis leiden.

Man unterscheidet anhand der Polysaccharid-Kapsel 90 verschiedene Serotypen, von denen etwa 10% für über 80% der Erkrankungen bei Kindern und 2/3 der schweren Verläufe bei Erwachsenen verantwortlich sind.

Aktuell werden jährlich ca. 160 Hirnhautentzündungen, 10.000 invasive Erkrankungen und ca. 50.000 Lungenentzündungen bei Kindern in den ersten 5 Lebensjahren den Pneumokokken zugeschrieben.

Man geht davon aus, sich Kinder auch nach einer durchgemachten Infektion erneut infizieren können, wenn sie keine 18 Monate alt sind.

In Deutschland wird aktuell ein 13-valenter-Impfstoff verwendet, d.h. es wird gegen 13 Serotypen geschützt.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Da Pneumokokken Eitererreger sind können sie verschiedene Krankheiten auslösen, wie beispielsweise Lungenentzündungen, Blutvergiftung, Hirnhautentzündung, Bindehautentzündung oder Mittelohrentzündung.

Die Erkrankung beginnt akut mit hohem Fieber, Schüttelfrost. Es können auch Nackensteife, Berührungsempfindlichkeit oder Atembeschwerden auftreten.

Eine von Pneumokokken ausgelöste Lungenentzündung beginnt auch mit hohem Fieber, Schüttelfrost, stechenden Brustschmerzen und trockenem Reizhusten.

Besonders gefährdet sind Patienten mit Immunschwäche und ältere Patienten.

Gefürchtet sind die Komplikationen, die nach einer Pneumokokkeninfektion auftreten können. Dazu zählen Hirnhautentzündungen, Blutvergiftungen, Herzinnenwand- oder Gelenkentzündungen sowie Entzündungen des Augeninneren.

Bei auftretenden Komplikationen versterben 20-30% der Patienten trotz Behandlung.

In Deutschland versterben jährlich mindestens 20 Kinder an einer Pneumokokken-Erkrankung.
Bleibende Schäden, wie Hörverlust oder neurologische Schäden tragen bis zu 30% der Kinder davon.

Wie können Pneumokokken behandelt werden?

Eine antibiotische Behandlung der Pneumokokken ist möglich. Bei Komplikationen kann eine intensivmedizinische Betreuung notwendig sein.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 3. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Auffrischimpfung:
(die erste Auffrischung erfolgt in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff, die Auffrischimpfung ab dem 60. Lebensjahr erfolgt mit einem Einzelimpfstoff)

1. Auffrischung zwischen dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung

eine einmalige Auffrischimpfung ab dem 60. Lebensjahr

Mittwoch, 23. März 2016

Varizellen - Windpocken


Varizellen, besser bekannt als Windpocken sind eine höchst ansteckende Virusinfektion, die durch das Varicella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst werden.
Das Virus ist weltweit verbreitet.

Oftmals verläuft die Erkrankung harmlos, nicht selten stellen sie aber ein hohes Risiko vor allem für Schwangere dar.

Im späteren Leben treten Varizellen gern als Zweiterkrankung in Form eines Herpes Zoster oder besser bekannt als Gürtelrose auf.

Die Viren können auf einer 100m langen Strecke von Mensch zu Mensch oder durch direkten Hautkontakt übertragen werden.

In unseren Breiten treten Varizellen häufig auf. Es werden jährlich 750.000 Fälle gemeldet. Damit sind Windpocken die häufigste Krankheit, gegen die es einen wirksamen Impfschutz gibt.
Tragisch ist, dass selbst in Deutschland jedes Jahr wieder Todesfälle durch eine Varizellenerkrankung zu verbuchen sind.

Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind es meist die gesunden Personen, welche von der Mehrzahl der Komplikationen betroffen sind.

Welche Symptome sind zu beobachten?

In der Regel treten nach 14 – 16 Tagen die ersten Krankheitsanzeichen auf.
Varizellen beginnen meist ohne Vorboten mit kleinen roten Flecken, die auch von Fieber begleitet sein können.
Innerhalb weniger Stunden bilden sich auf den Flecken linsen- bis erbsengroße Knötchen, die dann wassergefüllte Bläschen bilden, die eintrüben, nach einigen Tagen verschorfen und abheilen. Diese Bläschen verteilen sich ungleichmäßig auf dem gesamten Körper, der Mundschleimhaut, dem Genitalbereich und dem behaarten Kopf. Typischerweise findet man verschiedene Stadien des Ausschlages (Flecken, Bläschen, Schorf) nebeneinander. Außerdem juckt die Hautveränderung. Durch Aufkratzen der Bläschen können Superinfektionen und Narben entstehen.

Normalerweise sind Varizellen nach 1-2 Wochen überstanden.

Windpocken sind bereits 1-2 Tage vor dem Auftreten des Hautausschlages bis 5 Tage nach dem Auftreten der letzten frischen Hauterscheinung ansteckend.

Nach der Erkrankung verbleiben die Viren in den Nervenzellen und können Jahre später besonders bei immunschwachen Patienten ein Wiederaufflammen der Infektion in Form einer Gürtelrose (Herpes Zoster) verursachen. Oft geht dies mit starken Nervenschmerzen einher, die teil Monate anhalten können.
Patienten, die eine Gürtelrose haben können die Viren auch auf Ungeschützte übertragen.

Zwischen dem 1. und 16. Lebensjahr ist das Komplikationsrisiko am höchsten. Es kann zu einer Entzündung des Kleinhirns mit der Folge von Gleichgewichtsstörungen kommen. Die Heilungsaussicht ist gut.
Bei 1-2 pro 10.000 Erkrankten kann auch eine Großhirnentzündung auftreten, die jedoch eine schlechte Heilungsaussicht hat.
Die aktuellen Forschungsergebnisse brachten zu Tage, dass vor allem bei ansonsten gesunden Kindern im Alter zwischen 1-6 Komplikationen auftreten.

Bei Kindern mit einer Abwehrschwäche (z. B. durch Chemotherapie) kann es zu schweren, teilweise lebensbedrohlichen Verläufen kommen. Ebenso sind Neurodermitis-Patienten gefährdet, da es hier zu einer bakteriellen Superinfektion der Haut kommen kann.

Eine Varizelleninfektion in der Schwangerschaft bis zur 21. Woche kann schwere Fehlbildungen des Ungeborenen verursachen.
Auch eine Erkrankung der Mutter um den Geburtstermin kann beim Kind zu schweren Krankheitsverläufen führen, so dass viele Neugeborene daran versterben.

Wie können Varizellen behandelt werden?

Eine Behandlung ist bei den meist komplikationslos verlaufenden Infektion nicht zwingend erforderlich. Oft werden gegen den Juckreiz Tinkturen, Salben oder Puder angewendet.
Wenn allerdings Komplikationen auftreten, ist ein Krankenhaus unumgänglich.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung:
(in der Regel mit einem 3-fach-Impfstoff, in Deutschland gibt es auch einen Einzelimpfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Eine Auffrischimpfung ist derzeit nicht notwendig.

Dienstag, 22. März 2016

Röteln


Röteln sind eine im Normalfall leicht verlaufende Viruserkrankung, die häufig bei Kleinkindern und Jugendlichen auftritt. Sie werden per Tröpfcheninfektion übertragen. Bei etwa der Hälfte der Infizierten zeigen sich keine sichtbaren Krankheitssymptome, dennoch sind die Patienten Überträger der Viren.

Die Viren kommen weltweit in dicht besiedelten Gebieten vor. Durch die unzureichende Durchimpfungsrate verschiebt sich die Infektion zunehmend vom Kindesalter in das Jugendlichen- und Erwachsenenalter.
Noch immer sind 5 – 10% der gebärfähigen Frauen weder geimpft, noch haben sie einen Immunschutz nach überstandener Erkrankung.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Meist 14 – 21 Tage nach der Infektion mit dem Virus treten im Vorstadium die ersten Krankheitssymptome auf. Die Patienten leiden unter Erkältungssymptomen begleitet von einer typischen schmerzhaften Schwellung der Lymphknoten hinter den Ohren und am Nacken. Außerdem zeigen sich auch Fieber, Schnupfen und manchmal auch Gelenkentzündungen.

Bei Kindern fehlt das Vorstadium zumeist.

Etwa 1 – 2 Tage später folgt ein leichter Fieberanstieg mit einem kleinfleckigem blassrosa Hautausschlag. Er beginnt im hinter den Ohren und im Gesicht und breitet sich innerhalb von 24 Stunden über dem Rumpf und den Gliedmaßen aus.

Alle Symptome verschwinden nach etwa 3 Tagen wieder.

Ansteckend sind Röteln bereits 7 Tage bevor der Hautausschlag auftritt bis etwa 7 Tage danach.

Nahezu die Hälfte aller Rötelnerkrankungen verlaufen „stumm“, also symptomfrei, sind aber dennoch ansteckend.

In sehr seltenen Fällen können Blutgerinnungsstörungen oder eine Hirnhautentzündung auftreten. In noch selteneren Fällen kann auch eine schwere progressive (fortschreitende) Röteln-Panenzephalitis (Entzündung des gesamten Gehirns) auftreten.

Eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft kann das Ungeborene schädigen, so dass in Folge dessen Missbildungen an den Augen, Ohren, Herz, Knochen oder Gehirn auftreten. Es kann außerdem zu Wachstumsstörungen kommen. Je früher eine Infektion in der Schwangerschaft erfolgt, desto stärker können sich die Missbildungen ausprägen. Eine Heilung des Kindes gibt es nicht. Am gefährlichsten ist die Infektion während der ersten 4 Schwangerschaftsmonate. Hier ist die Gefahr einer Fehlgeburt oder Frühgeburt oder gar die Gefahr angeborener Röteln immens hoch. Am größten ist das Risiko zwischen der 1. und 11. Schwangerschaftswoche, weil hier in bis zu 65% der Fälle bis 85% Fehlbildungen auftreten.

Werden Kinder schon vor der Geburt mit Röteln infiziert, dann bleiben sie Monate bis Jahre Virusträger,

Nach einer Rötelninfektion besteht vermutlich lebenslange Immunität.

Wie kann Mumps behandelt werden?

Es gibt keine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit, die die Ursache der Erkrankung bekämpfen kann.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (mit einem 3-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Eine Auffrischimpfung ist derzeit nicht notwendig.

Montag, 21. März 2016

Mumps


Mumps ist eine keineswegs immer glimpflich ablaufende Viruserkrankung, die zu einer Entzündung der Körperdrüsen führt. Zumeist sind die Speicheldrüsen (Ohrspeicheldrüsen), selten auch die Keimdrüsen (Hodenentzündung) aber auch andere Körperdrüsen betroffen.
Am häufigsten erkranken Kinder zwischen dem 2. und 15. Lebensjahr.
Tückisch sind die unberechenbaren Folgen einer Mumpserkrankung, die von bleibenden Hörschäden bis hin zu Zeugungsunfähigkeit reichen.

Ungefähr ein Drittel der Mumpserkrankungen verlaufen symptomfrei.

Nach einer Mumpserkrankung sollte immer ein Hörtest gemacht werden.

Das Mumpsvirus kommt weltweit vor und wird per Tröpfcheninfektion übertragen, selten aber auch über infizierte Gegenstände.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Etwa 16 – 18 Tage nach Ansteckung zeigen sich die ersten Krankheitsanzeichen. Mumps beginnt mit Fieber, Appetitlosigkeit, Unwohlsein, Kopfschmerzen und Nackensteife, Hals- und Ohrenschmerzen sowie Schmerzen beim Kauen.
Charakteristisch schwillt 1-2 Tage später die Ohrspeicheldrüse teigig schmerzhaft an, teils auch auf beiden Seiten. Oft ist zuerst die linke Gesichtshälfte betroffen.
In ca. jedem 10. Fall sind sogar nur die Speicheldrüsen der Zunge betroffen, hier ist es dann schwer die Erkrankung zu erkennen.
Mumpsviren können aber auch andere Drüsen, wie Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse oder gar den Hoden befallen.

Komplikationen sind Entzündungen der Gelenke, der Befall des zentralen Nervensystems oder bei Männern Unfruchtbarkeit.

Während der Erkrankung kann es auch zu einer Hirnhautentzündung kommen, die in den meisten Fällen aber gutartig verläuft.
Selten können aber auch Spätfolgen wie Hörschäden entstehen.

In Einzelfällen wurden auch schon Herzmuskel- und Nierenentzündungen beobachtet.

Auch Erwachsene können an Mumps erkranken. Eine Hodenentzündung stellt sich bei 25% der männlichen Jugendlichen ein, welche in Einzelfällen eben auch zur Zeugungsunfähigkeit führen kann.
Bei weiblichen Jugendlichen kann die Erkrankung mit einer Eierstockentzündung einhergehen, welche die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.

Das Risiko einer Fehlgeburt steigt, wenn sich die Schwangere innerhalb der ersten 3 Monate der Schwangerschaft mit Mumps infiziert.

Nach einer Mumpserkrankung besteht vermutlich lebenslange Immunität.

Wie kann Mumps behandelt werden?

Eine spezifische Behandlung gibt es nicht. Mumps kann nur symptomatisch behandelt werden. Es sollte strenge Bettruhe eingehalten werden. Bei Komplikationen kann eine intensivmedizinische Betreuung nötig sein.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (mit einem 3-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Eine Auffrischimpfung ist derzeit nicht notwendig.

Sonntag, 20. März 2016

Meningokokken


Meningokokken sind Bakterien mit einer Kapsel. Sie können lebensbedrohliche Erkrankungen wie Hirnhautentzündungen, Blutvergiftungen, Lungenentzündungen oder Entzündungen anderer Organe verursachen können.

Der Erreger wird per Tröpfcheninfektion übertragen. Die Bakterien finden sich weltweit, wobei in Afrika und Asien ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Auch in großen Menschenansammlungen ist die Übertragung und Ausbreitung der Meningokokken erhöht.

Neben komplikationslosen Krankheitsverläufen gibt es auch dramatische Verläufe, die innerhalb weniger Stunden zum Tod führen.

Hauptsächlich erkranken Kinder im Alter von 6-12 Monaten bzw. im 2.-4. Lebensjahr. Auch viele Jugendliche erkranken an Meningokokken.

Jährlich erkranken in Deutschland 500-600 Menschen an dem Bakterium.
In Europa gibt es 10% asymptomatische Träger, sie tragen den Keim im Nasen-Rachen-Bereich ohne selbst daran zu erkranken.

Es gibt zahlreiche Meningokokken-Typen, wobei die Serotypen A, B, C, W135 und Y den Menschen am häufigsten befallen. Für diese Serotypen gibt es in Deutschland zugelassene Impfstoffe, teils als Einzelimpfstoff (B, C) oder als Kombinationsimpfstoff (A,C,W135,Y).

Welche Symptome sind zu beobachten?

Das Spektrum der Symptome ist breit gefächert. Es gibt symptomfreie Verläufe genauso wie schwere lebensgefährliche Krankheitsverläufe mit Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung. Gerade bei den schweren Verläufen sind eine hohe Sterblichkeitsrate und sogar Spätschäden mit geistiger Behinderung keine Seltenheit.

Die Meningokokkeninfektion geht typischerweise mit einem plötzlich auftretendem starken Krankheitsgefühl, hohem Fieber, Erbrechen eventuell auch mit Bewusstseinsstörungen, Nackensteife oder Hautblutungen einher. Bei Säuglingen treten auch Nahrungsverweigerung, Berührungsempfindlichkeit, Unruhe oder Teilnahmslosigkeit auf.

In einigen Fällen geht dem eigentlichen Krankheitsgeschehen ein einfacher Infekt wie eine Erkältung voraus.

Bei einer akut eitrigen Hirnhautentzündung, die durch Meningokokken ausgelöst wird, klagen die Patienten über heftige Kopfschmerzen, Fieber, Lichtscheu und Geräuschempfindlichkeit. Es können zu Bewusstseinstrübungen auftreten, die bis hin zum Koma führen können. Es kann auch zu Krampfanfällen kommen. Möglicherweise treten auch Muskelschmerzen, Hautblutungen, Übelkeit, Erbrechen, Schwäche oder Schwitzen auf. Bei Kindern sind oft Verhaltensveränderungen zu beobachten.
Säuglinge zeigen oft als einziges auffälliges Zeichen eine Vorwölbung der Fontanelle auf.

Ein wichtiger Hinweis auf das Vorliegen einer Meningitis (Hirnhautentzündung) stellt die Nackensteifigkeit dar. Der Patient kann dann seinen Kopf nicht mehr auf die Brust beugen.

Bei etwa 1/3 der Patienten bleiben Schäden des zentralen Nervensystems, wie Hör- und Sprachstörungen, Lähmungen, Krampfleiden, Hydrocephalus (Wasserkopf), Entwicklungsrückstände, Verhaltensstörungen oder geistige Behinderung bestehen.

Besonders gefürchtet ist die schwerste Form der Meningokokken-Erkrankung, das „Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom“. Die Sterblichkeit liegt hier sogar bei 50-70%. Bei diesem Syndrom treten Hautnekrosen (Absterben der Haut), Verbrauchskoagulopathie (umfangreiche Blutgerinnung innerhalb eines Blutgefäßes) und Multiorganversagen auf. Trotz intensivmedizinischer Therapie führt das Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom oft innerhalb von Stunden zum Tod.

Wie können Meningokokken behandelt werden?

Bei einer Meningokokkeninfektion ist eine antibiotische Behandlung unabdingbar. Bei Komplikationen kann eine intensivmedizinische Betreuung notwendig sein.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

In Deutschland ist die Impfung gegen die Serogruppe C empfohlen und wird nach dem 1. Geburtstag einmalig geimpft. Dies ist eine reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen.

Seit dem Jahr 2015 gibt es auch eine STIKO-Empfehlung für die Serogruppe B. Allerdings ist die Impfung gegen Meningokokken B noch keine reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Folgendes Impfschema gilt hier: 
 
Quelle: Novartis-Pharma

Es besteht auch die Möglichkeit Kombinationsimpfstoffe zu nutzen.

So kann gleichzeitig gegen die Serogruppen A und C geimpft werden.

Hierzu kann nach dem 18. Lebensmonat eine einmalige Impfung verabreicht werden. Der Schutz hält bis zu 3 Jahre an und soll nur dann aufgefrischt werden, wenn noch eine Infektionsgefahr besteht.
Leider ist diese Impfung keine reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen.

Auch gegen die Serogruppen A, C, W135 und Y kann mit einem Kombinationsimpfstoff geimpft werden.

Der Impfstoff wird ab dem 2. Lebensjahr einmalig verabreicht. Auch diese Impfung ist nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen verankert.

Masern


Bei Masern sprechen wir von einer schweren Allgemeininfektion, die durch das Masernvirus verursacht wird.
Nirgendwo klaffen Einschätzung und Realität so auseinander, wie bei dieser Erkrankung.
Die meisten halten Masern für eine harmlose Kinderkrankheit, die tatsächlich aber eine der gefährlichsten und ansteckensten Viruserkrankungen ist. Sie wird durch Tröpfcheninfektion übertragen.
Auch Erwachsene können an Masern erkranken.
Jährlich sterben fast 400.000 Menschen an Masern.

Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 500 Masernerkrankungen erfasst, wobei sich der Altersgipfel mittlerweile in das ältere Kinder- bis Jugendalter verschiebt.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Etwa 9-12 Tage im ersten Stadium nach der Ansteckung tritt zunächst hohes Fieber mit Abgeschlagenheit, bellender, krampfartiger Husten, Entzündungen der Nasen-, Rachen- und Augenschleimhäute, Lichtscheu und weiße kalkspritzerartige Flecken an der innen Wangenschleimhaut sowie der typische Masernausschlag auf. Diese Hautveränderung (rote Pünktchen, die später zu großen Flecken zusammen fließen) beginnt hinter den Ohren und im Gesicht, breitet sich dann zügig auf dem gesamten Körper aus.

Nach dem 5. Krankheitstag gehen das Fieber und der Ausschlag in der Reihenfolge, wie er gekommen ist wieder zurück.

Auch bei Masern können Komplikationen auftreten. so kann es zu Durchfall, Mittelohrentzündungen, Bronchitis, Lungenentzündungen oder Kehlkopfentzündungen kommen. Besonders gefürchtet ist die Hirnhautentzündung, die in zunehmenden Alter gehäuft auftritt und in 30% der Fälle tödlich endet.

Bei etwa 50% der Masernerkrankungen werden Veränderungen am Herzen festgestellt, die in 20% der Fälle auch Spätschäden verursachen.

Neueste Erkenntnisse weisen zudem darauf hin, dass eine im Erwachsenenalter auftretende Verkalkung der Gehörknöchelchen (Otosklerose) mit Schwerhörigkeit als Folge durch eine Maserninfektion im Kindesalter verursacht wird.

Das Ungeborene wird bei einer Maserninfektion in der Schwangerschaft nicht geschädigt.

Wie können Masern behandelt werden?

Es gibt keine spezifische Therapie für Masern. Es ist lediglich möglich die Symptome zu behandeln. Die Patienten sollte strenge Bettruhe in einem abgedunkeltem Zimmer einhalten. Bei Komplikationen kann auch eine intensivmedizinische Betreuung notwendig sein.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (mit einem 3-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Eine Auffrischimpfung ist derzeit nicht notwendig.

Haemophilus influenzae Typ b (Hib)



Der Erreger ist ein bekapseltes Bakterium, welches durch Tröpfcheninfektion übertragen wird.
Auf Grund seines Namens wird es oft mit dem Influenza-Erreger verwechselt. Allerdings verursacht Hib ganz andere Krankheitserscheinungen als Influenza.

Hib ist eine schwere Infektion, die fast ausschließlich Kleinkinder zwischen dem 1. und 6. Lebensjahr aber auch Senioren bedroht. Sie verursacht meist Lungen- und Hirnhautentzündungen.

Solange sich Keime im Nasen-Rachenraum befinden sind die betroffenen Personen ansteckend.

Nach einer Infektion kommt es nach 2-5 Tagen zum Ausbruch der Erkrankung.

Meist beschränkt sich die Krankheit auf den Nasen-Rachenbereich und führt zu
zu fieberhaften Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen.
Die gefürchteten Komplikationen sind Hirnhautentzündung, Schleimhautentzündungen des Kehldeckels und Kehlkopfeingangs mit Erstickungsanfällen oder Atemnot, die zum Schock oder gar zum Tod führen können.

Kinder sind schon ab dem 3. Lebensmonat gefährdet.
Am häufigsten tritt im 6. Lebensmonat die durch Hib-Bakterien gefürchtete Hirnhautentzündung auf, welche in 1-5% der Fälle tödlich verläuft.
Im 2.-3. Lebensjahr wir deine Entzündung des Kehldeckels (Epiglottis) am häufigsten beobachtet. Hier besteht eine Sterblichkeitsrate von 25%. Durch die Erstickungsanfälle besteht die Gefahr schwere neurologische Schäden zu erleiden.

Kinder besitzen erst im Alter von 6 Jahren eigene Antikörper, so dass dann eine Impfung nicht mehr notwendig ist.

Hib kann auch weitere schwere Erkrankungen verursachen, wie Lungenentzündung, Blutvergiftung, Herzklappen- und Herzbeutelentzündungen, Knochenmarksentzündungen sowie Gelenk- und Knochenentzündungen hervorrufen.

Die Hirnhautentzündung kann dazu führen, dass die Erkrankten bleibende Hör- und neurologische Schäden behalten. Etwa 60-90% der Unbehandelten versterben an Hib. Selbst noch mehr als 5% der behandelten Infizierten überleben die Erkrankung nicht.

Wie kann Haemophilus influenzae b behandelt werden?

Hib kann antibiotisch behandelt werden. Je nach Schwere der Erkrankung kann auch eine intensivmedizinische Betreuung notwendig sein.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 3. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Auffrischimpfung: (in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)

1. Auffrischung zwischen dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung

Ab dem 6. Lebensjahr ist eine Impfung in der Regel nicht mehr notwendig, da sich dann eigene Antikörper gebildet haben.

Samstag, 19. März 2016

Polio - Kinderlähmung


Polio, auch Kinderlähmung genannt ist eine Viruserkrankung, die Kinder und Erwachsene treffen kann.
Übertragen wird sie über oral-fäkale Schmutz- und Schmierinfektion durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel. Es ist auch eine Tröpfcheninfektion über die Atemwege ist möglich. Die Ansteckungsgefahr ist sehr hoch.
Die Erreger vermehren sich im Nasen-Rachen-Bereich und im Darm. Die Erkrankung bricht aus, wenn ein Teil der Erreger in das zentrale Nervensystem gelangt.

Seit 1985 gab es in Deutschland keinen Krankheitsfall mehr, der von einheimischen Viren verursacht wurde.
Es besteht am ehesten die Gefahr, dass das Virus von rückkehrenden Reisenden oder Immigranten eingeschleppt wird. Ist die Bevölkerung unzureichend geschützt kann es zu einzelnen lokalen Epidemien kommen.

Das Virus ist auch 2-3 Tage nach der Infektion noch im Stuhl nachweisbar
und kann dort bis zu 5 Monate verbleiben und übertragen werden. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 5 Wochen.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Bei der Kinderlähmung unterscheidet man 3 verschiedene Typen, Typ I, Typ II, Typ III.

Bei über 90% der Infizierten treten keinerlei Symptome auf. Die Betroffenen sind dennoch Virusträger.
Bei etwa 4-8% der Erkrankten treten Fieber, Kopf- und Halsschmerzen, Erbrechen und Durchfall ähnlich einer starken Grippe auf, selten auch begleitet von einer Hirnhautentzündung.
Bei bis zu 5% der Patienten treten schlaffe Lähmungen und Schädigungen des zentralen Nervensystems auf, die nicht behandelbar sind. In wenigen Fällen kann auch das Zwerchfell betroffen sein, so dass die Atmung versagen kann und der Patient künstlich beatmet werden muß.
In 10% der Erkrankungsfälle tritt eine Atemlähmung mit Todesfolge ein.
Die meisten Erkrankten behalten Restschäden, so dass sie lebenslang behindert sind.

Wie kann Polio behandelt werden?

Hat sich ein Mensch mit Polio infiziert ist strenge Bettruhe in muskelentspannender Lage einzuhalten. Gegebenenfalls ist auch eine künstliche Beatmung notwendig.
Zur Heilung von Kinderlähmung gibt es keine Medikamente. Es besteht lediglich die Möglichkeit die Symptome zu lindern.

Personen, die Kontakt mit infizierten Patienten hatten müssen umgehend eine Schutzimpfung erhalten.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 3. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Auffrischimpfung: (in der Regel mit einem Mehrfach-Impfstoff)

1. Auffrischung zwischen dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung

weitere Auffrischimpfungen alle 10 Jahre

Hepatitis B



Hepatitis B ist eine schwere Virusinfektion der Leber, welche durch Hepatitis-B-Viren (HBV)verursacht wird und an welcher jährlich über 1 Million Menschen versterben. Das HBV ist eines der ansteckensten Viren, die es gibt. Es 50-100 mal infektiöser als das HI-Virus!
In Deutschland gibt es ca. 500.000 Hepatitis-B-Virusträger, davon sind 5% Kinder. Jeder Virusträger ist ansteckend.
Das HBV wird von Mensch zu Mensch über Blut oder Körperflüssigkeiten übertragen. Es reicht schon eine geringe Menge Blut oder Schleimhautflüssigkeit aus um sich zu infizieren. Die Übertragung passiert auch bei unverletzter Schleimhaut.
Am häufigsten infizieren sich Menschen zwischen dem 15.-35. Lebensjahr, wobei die am meisten durch Sexualkontakte passiert.
Hepatitis-B-Viren finden sich weltweit.
Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland wird auf jährlich etwa 50.000 Fälle geschätzt.


Welche Symptome sind zu beobachten?

Das Krankheitsbild kann sehr unterschiedlich verlaufen.

Kommen nur wenig Hepatitis-B-Viren in den Organismus ist die Krankheit oft nicht erkennbar.

Die Krankheit entwickelt sich 1-4 Monate nach Infektion mit dem Virus und beginnt mit Übelkeit, Erbrechen und Oberbauchbeschwerden. Oft ist auch Fieber eine Begleiterscheinung, ebenso Gelenkentzündungen oder Hautausschlag.
Die Symptome verschwinden sobald sich die Augen und Haut gelb verfärben, es also zu einer Gelbsucht kommt. Sodann leiden die Patienten auch an Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Die Phase der Erkrankung kann bis zu 3 Wochen anhalten.
Die vollständige Heilung kann Monate dauern.

Von 100-200 Patienten stirbt einer direkt an den Folgen der Hepatitis-B.

Die größte Gefahr ist der Übergang in eine chronische Form,wo sich das Virus lebenslang in der Leber einnistet.
Viele Patienten leiden unbemerkt an einer chronischen Hepatitis-B, da sie die akute Krankheitsphase nicht durchgemacht haben. Sie bilden eine lebenslange Ansteckungsquelle für Andere.

Es kommt oft vor, dass Patienten nach einem langen unerkannten chronischen Verlauf versterben, weil sie Leberzirrhose (Schrumpfleber) oder gar Leberkrebs entwickelt haben.

Neugeborene und Patienten mit einer Immunschwäche sind besonders gefährdet, da sich das Virus bei ihnen in großen Mengen vermehrt. Dieser Personenkreis ist dann auch hochansteckend.

Ältere Kinder und immungesunde Menschen überwinden die Erkrankung normalerweise und haben danach eine lebenslange Immunität.

Der chronische Krankheitsverlauf erhöht sich je früher ein Mensch mit dem HBV infiziert wurde.

Während der Schwangerschaft verläuft eine Hepatitis-B nicht schwerer als sonst. Sie wird im Normalfall auch nicht auf das Kind übertragen.
Es besteht aber die Gefahr, dass die Mutter das Virus während der Geburt auf das Kind überträgt.

Wie kann Hepatitis-B behandelt werden?

Eine spezifische Behandlung ist zwar möglich, allerdings in der chronischen Phase meist erfolglos.

Einziger Schutz bietet eine Impfung.

Folgende Impfempfehlung gilt lt. Empfehlung der STIKO:

Grundimmunisierung: (in der Regel mit einem 6-fach-Impfstoff)

1. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 2. Dosis – 4 Wochen Mindestabstand – 3. Dosis

Der Mindestabstand darf nicht unterschritten werden. Dahingegen darf der Abstand zwischen den Impfungen die 4 Wochen auch überschreiten ohne dass dabei zusätzliche Impfungen gemacht werden müssen.

Auffrischimpfung: (in der Regel mit einem Mehrfach-Impfstoff)

1. Auffrischung zwischen dem 11.-14. Lebensmonat, frühestens 6 Monate nach der 3. Impfung